Wirtschaft

Kein Geld mehr in der Kasse Neckermann wird abgewickelt

Wie es mit dem Versandhändler Neckermann weiter geht, ist noch nicht geklärt. Wer Gutscheine hat, sollte sie schnellst möglich einlösen. Foto: Julian Stratenschulte

Neckermann macht's möglich – das langjährige Erfolgs-Credo im Versandhandel ist nur noch Schall und Rauch. Die Geschäftsleitung findet einfach keinen Investor. Jetzt sind die Kassen leer. Aus rechtlichen Gründen muss das Unternehmen abgewickelt werden.

Der insolvente Versandhändler Neckermann wird abgewickelt. Zwar fänden "noch Gespräche mit einem interessierten Investor statt", teilte Neckermann in Frankfurt am Main mit. Aus insolvenzrechtlichen Gründen jedoch habe die Geschäftsleitung aber entschieden, Neckermann abzuwickeln. Hintergrund ist, dass das Insolvenzgeld für ihre Löhne und Gehälter nur noch für diesen Monat reicht.

Die meisten Mitarbeiter werden nun ab dem 1. Oktober freigestellt. Insgesamt sind rund 2.400 Menschen bei Neckermann beschäftigt.

Das Aus kommt nicht unerwartet. Vor zwei Wochen hatte Joachim Kühne, einer der beiden Insolvenzverwalter, festgestellt, dass die Lage für das Unternehmen immer aussichtsloser werde. Finde sich bis Ende September kein Investor, so würden bei Neckermann die Lichter ausgehen, kündigte er an.

Die Hoffnung stirbt zuletzt: Einen gibt es noch

Zwar finden noch Gespräche mit einem interessierten Investor statt, wie es vom Unternehmen hieß. Doch aus insolvenzrechtlichen Gründen würden die Neckermann.de GmbH, die Neckermann Logistik GmbH sowie die Neckermann. Contact Heideloh GmbH nun abgewickelt.

Das von Josef Neckermann in den 50er Jahren gegründete Unternehmen gehörte zuletzt dem Finanzinvestor Sun Capital, der den Versandhändler in zwei Schritten vom ebenfalls insolventen Handelskonzern Arcandor übernommen hatte. Die Sanierung der Traditionsmarke war dem amerikanischen Investor jedoch nicht geglückt.

Neckermann hatte deshalb zuletzt einen radikalen Umbau geplant und wollte sich ganz auf den Onlinehandel konzentrieren. Im April kündigte das Unternehmen an, mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze zu streichen. Das eigene Textilgeschäft sollte aufgegeben, die Kataloge eingestampft und die Logistik am Traditionsstandort Frankfurt geschlossen werden. Einen Kompromiss zwischen Arbeitnehmern und Unternehmen wollte Sun Capital jedoch nicht mehr finanzieren und drehte den Geldhahn komplett zu. Das löste die Insolvenz aus. Den Antrag stellte Neckermann im Juli.

Quelle: ntv.de, DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen