Angst vor der Deutschen Bank Neske beruhigt Postbanker
27.11.2010, 17:57 UhrDeutschlands größtes Geldhaus kommt mit der Übernahme der Bonner Postbank gut voran. In den Filialen der künftigen Tochter hegt mancher Bankangestellte dennoch Zweifel. Nicht nur der Betriebsrat fürchtet einen großangelegten Stellenabbau.

Engagierter Mitarbeiter: Vorstand Rainer Neske (links) neben Josef Ackermann, hier bei einer Pressekonferenz im September.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Deutsche Bank hat Befürchtungen über einen drastischen Personalabbau nach der Übernahme der Postbank zurückgewiesen. "Jede Aussage zu einem Stellenabbau ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt unseriös", sagte Deutsche-Bank-Vorstand Rainer Neske der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Man brauche engagierte Mitarbeiter, betonte Neske. Jede Veränderung werde "sehr offen, sehr transparent mit den Sozialpartnern" besprochen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtete die Zeitung weiter, wenn es einen Stellenabbau gebe, laufe dieser über Fluktuation und sozialverträglich. Großflächige Kündigungen soll es demnach nicht geben.
Die Deutsche Bank hatte sich in der vergangenen Woche die Mehrheit an der Postbank gesichert. Betriebsräte fürchten früheren Angaben zufolge nach der Übernahme der Postbank durch Deutschlands größtes Geldhaus den Wegfall von bis zu 10.000 Stellen.
"Wir freuen uns"
Die Postbank selbst hatte vor dem Wochenende positiv auf den neuen Mehrheitsaktionär reagiert. "Wir freuen uns, bald ein Teil des Deutsche Bank-Konzerns zu sein", ließ Postbank-Chef Stefan Jütte mitteilen. Das Privatkundengeschäft der beiden Häuser sei zusammen "die unangefochtene Nummer 1 im deutschen Retailbankenmarkt".
Für Privat- und Firmenkunden dürfte sich durch die Übernahme zunächst wenig ändern. Nach Angaben der Postbank sollen Kunden ihre persönlichen Ansprechpartner, ihre Kontonummer und Bankleitzahl behalten. Auch das Filialnetz der Postbank bleibt demnach erhalten. Aus der Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank sollen für Kunden sogar spürbare Vorteile entstehen. Als Beispiele werden die Bargeldversorgung im Ausland und die Produktauswahl genannt.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa