Wachstum trotz Krise Nestle hat die Nase vorn
19.02.2010, 13:43 Uhr
Der Schweizer Lebensmittelkonzern profitiert von der guten Positionierung seiner Marken.
(Foto: ASSOCIATED PRESS)
Der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestle ist in der Wirtschaftskrise weiter gewachsen. Der Umsatz des Produzenten von Nescafe und KitKat-Schokoladenriegeln wuchs im abgelaufenen Geschäftsjahr vor allem außerhalb Europas, wie Nestle mitteilte. Insgesamt stiegen die Erlöse bereinigt um Währungseffekte und Zukäufe um 4,1 Prozent und lagen damit sowohl über den Wachstumsraten der Konkurrenten als auch über den Analystenschätzungen.
Der Schweizer Markenartikler habe von der guten Positionierung seiner Marken und seiner Stärke in wichtigen Wachstumsregionen profitiert, hieß es in Analystenkommentaren: Während in Europa die Umsätze weitgehend stagnierten, wuchs das Nestle-Geschäft in Asien, Ozeanien und Afrika um knapp sieben Prozent. Damit ließ Nestle weite Teile der Industrie hinter sich, sagte Konzernchef Paul Bulcke. Konkurrent Unilever hatte unlängst ein organisches Wachstum von 3,8 Prozent ausgewiesen.
Negativ zu Buche schlugen Wechselkursverluste von rund 5,5 Prozent. Diese resultierten in einem rund zwei Prozent tieferen Umsatz von 107,62 Mrd. Franken. Aufgrund von Sonderfaktoren sank der Reingewinn auf 10,43 Mrd. Franken. Im Vorjahreszeitraum hatte der Gewinn dank des Verkaufs einer Beteiligung am US-Kontaktlinsenmittel-Hersteller Alcon noch bei 18,04 Mrd. Franken gelegen. Allerdings lag der Westschweizer Nahrungsmittelmulti auch beim Gewinn noch über den Analystenschätzungen. Insbesondere die Getränkesparte, aber auch das Süsswaren-Geschäft konnten erneut zulegen. Auch bei der Produktivität wurden Fortschritte erzielt: So kletterte die operative Ebit-Marge um 30 Basispunkte auf 15,7 Prozent. Für 2010 erwartet Nestle eine weitere Steigerung des organischen Wachstums im Geschäft mit den Nahrungsmitteln und Getränken und der Ebit-Marge in Lokalwährungen. Langfristig stellte Nestle-Finanzchef James Singh die Rückkehr zu organischen Wachstumsraten von fünf bis sechs Prozent in Aussicht.
Nestle plant einen neuen Aktienrückkauf in Höhe von zehn Mrd. Franken (6,8 Mrd. Euro). Zudem will das Westschweizer Unternehmen die Dividende um rund 14 Prozent auf 1,60 sfr anheben. Investoren belohnten die Zahlen mit einem Kursplus von rund dreieinhalb Prozent.
Quelle: ntv.de, rts