Wirtschaft

Hedge-Fonds will Geld sehen Neue Vorwürfe gegen Goldman

Ein weiterer Investor fühlt sich über den Tisch gezogen: Der australische Hedge-Fonds Basis Yield Alpha Fund wirft der viel gescholtenen US-Investmentbank vor, sie zu einer Anlage in Hypothekenpapiere verleitet zu haben, als sich deren Niedergang bereits abgezeichnet habe.

Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blankfein sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert.

Goldman-Sachs-CEO Lloyd Blankfein sieht sich mit neuen Vorwürfen konfrontiert.

(Foto: REUTERS)

Ein australischer Hedgefonds hat die mit Betrugsvorwürfen konfrontierte US-Investmentbank Goldman Sachs verklagt. Der Fonds Basis Yield Alpha Fund verlangt von dem US-Kreditinstitut einen Schadenersatz von einer Milliarde US-Dollar aufgrund von erlittenen Verlusten bei verbrieften Hypothekenkrediten (CDO), wie aus der Klageschrift hervorgeht. Das Unternehmen beschuldigt Goldman, beim Kauf von CDOs 2007 durch falsche Informationen betrogen worden zu sein. Das Geschäft habe die Insolvenz des Fonds beschleunigt. Der Hedgefonds habe durch den Kauf der "Timberwolf" genannten Papiere Verluste von 56 Mio. US-Dollar erlitten.

Die Vorwürfe schließen sich nahtlos an die Klage der US-Börsenaufsicht SEC von Mitte März an. Auch sie wirft Goldman Sachs vor, Anleger hinters Licht geführt zu haben. Einer der Geschädigten soll die deutsche Mittelstandsbank IKB gewesen sein. Sie hatte 2007 über ein kompliziert konstruiertes Wertpapier auf steigende US-Immobilienpreise gesetzt. Kurz darauf brach der Markt indes ein.

Zwischenzeitlich hat sich nicht nur der US-Kongress kritisch mit den Geschäften von Goldman Sachs auseinandergesetzt. Auch die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte sich eingeschaltet. Erst am Montag verlangten die Parlamentarier mit Nachdruck die Herausgabe von relevanten Dokumenten und Zugang zu Bankmitarbeitern.

Der graue Wolf im Schafspelz

Bei einer Kongressanhörung Ende April waren bereits Interna an die Öffentlichkeit gedrungen. Unter anderem kam die Sprache auf ein Hypothekenpapier namens "Timberwolf" (Amerikanischer Grauwolf, Anmerk. der Red.). In einer E-Mail bezeichnete ein Goldman-Mitarbeiter dies als "ein dreckiges Geschäft". Basis Yield Alpha Fund hatte in "Timberwolf" investiert und nach eigenen Angaben einen Verlust von 56 Mio. US-Dollar erlitten. Dieses Geld plus eine in den USA übliche saftige Bußzahlung verlangen die Australier nun von Goldman Sachs.

Timberwölfe leben in einem der kompliziertesten sozialen Systeme im Tierreich. Das Rudel ist streng hierarchisch gegliedert.

Timberwölfe leben in einem der kompliziertesten sozialen Systeme im Tierreich. Das Rudel ist streng hierarchisch gegliedert.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Goldman habe Investoren bewusst zum Kauf von toxischen Wertpapieren gedrängt, erklärte der Anwalt der Australier. "Goldman sollte zur Rechenschaft gezogen werden." Die Investmentbank sieht in der Klage indes nur den Versuch, die erlittenen Verluste auf Goldman Sachs abzuwälzen. Basis Yield Alpha habe zu den erfahrensten Anlegern bei den sogenannten CDO (Collateralized Debt Obligations) gezählt, verteidigte sich das Wall-Street-Haus.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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