Interne Lösung Neuer HSH-Chef in Sicht
20.11.2010, 16:44 UhrDer Chefsessel bei der HSH Nordbank wird nicht lange verwaist sein. Medienberichten zufolge ist die Suche nach einem Nachfolger für den in der Kritik stehenden Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher beendet. Es ist jemand aus der bestehenden Führungsriege.
Die Suche nach einem Nachfolger für den umstrittenen Vorstandsvorsitzenden der HSH Nordbank ist einem Medienbericht zufolge beendet. Der derzeitige Risikovorstand Constantin von Oesterreich solle den Posten von Dirk Jens Nonnenmacher übernehmen, berichtet "Welt Online" unter Berufung auf Bankkreise. Darauf hätten sich Vertreter der Hauptaktionäre Hamburg und Schleswig-Holstein mit dem HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper geeinigt. Ein HSH-Sprecher bestätigte den Bericht nicht. "Der Vorstandsvorsitzende wird zu gegebener Zeit vom Aufsichtsrat berufen. Alles andere sind Spekulationen", sagte er.
Dem Bericht zufolge hat sich der 57-jährige von Oesterreich gegen seinen Vorstandskollegen Martin van Gemmeren und den schwedischen Bad-Bank-Experten Jan Eric Kvarnström durchgesetzt. Bei den internen Besprechungen sei er aus Geheimhaltungsgründen wegen seines Namens nur unter dem Codenamen "Sissi" gehandelt worden.
Kopper hatte am Freitag erklärt, die Suche nach einem neuen Mann für die Spitze der Bank komme gut voran. Er hoffe, noch 2011 einen Nachfolger für Nonnenmacher zu ernennen. Formal entscheidet über die Trennung der Aufsichtsrat, der am 2. Dezember zusammenkommt.
Nonnenmacher steht seit Monaten in der Kritik - zunächst wegen umstrittener Finanzgeschäfte der HSH, die vorübergehend die Existenz der Bank bedrohten, und nun wegen der Spitzelaffäre, in der mehrere Staatsanwaltschaften ermitteln. Dabei geht es um den Vorwurf, missliebigen Managern seien fingierte Beweismittel untergeschoben worden, um sie loszuwerden. Der Manager beteuert, in keine der Affären seiner Bank persönlich verwickelt zu sein. Doch die schleswig-holsteinische Landesregierung und der Hamburger Senat - die Haupt-Eigentümer der angeschlagenen Landesbank - entzogen Nonnenmacher offiziell das Vertrauen und forderten Kopper auf, einen Nachfolger zu suchen. Kopper bezeichnete diese Aufforderung als "Rachefeldzug der Politik". Nonnenmacher sei nie verziehen worden, dass er einen 2,9-Millionen-Euro-Bonus angenommen habe.
Quelle: ntv.de, rts