Wirtschaft

Spitzenmanager bei Blackrock Neuer Job für Hildebrand

Fachkenntnis und Integrität: Blackrock freut sich auf Philipp Hildebrand.

Fachkenntnis und Integrität: Blackrock freut sich auf Philipp Hildebrand.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Rücktritt bei der Schweizer Zentralbank wechselt Philipp Hildebrand in die Spitze von Blackrock. Der weltgrößte Vermögensverwalter ist derzeit nicht nur mit seinen börsengehandelten Indexfonds beschäftigt, sondern auch in den europäischen Krisenländern unterwegs: In Griechenland haben die Geldmanager bereits das Bankensystem durchleuchtet, als nächstes könnte Spanien dran sein.

Der zurückgetretene Schweizer Zentralbank-Chef Philipp Hildebrand arbeitet künftig in der Spitze des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock. Dort werde er als stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender direkt Konzernchef Laurence Fink unterstehen, bestätigte ein Blackrock-Sprecher. Hildebrand solle seinen Posten im Oktober antreten und sich von London aus um große Kunden in Europa, dem Nahen Osten, Afrika und Asien/Pazifik kümmern. "Wenige Spitzenmanager genießen so viel Respekt wegen ihrer Fachkenntnis, ihres Urteilsvermögens und ihrer Integrität wie Philipp Hildebrand", wurde Fink in der "Financial Times" zitiert, die zuerst über die Personalie berichtet hatte.            

Der frühere Hedgefonds-Manager Hildebrand hatte die Schweizerische Nationalbank (SNB) wegen umstrittener Devisengeschäfte seiner Frau im Januar verlassen. Eine Prüfung der SNB hatte später ergeben, dass er nicht gegen Vorschriften verstoßen hatte.   

Der Fondskonzern Blackrock sammelt derzeit in der europäischen Krisenlandschaft Aufträge ein. In geheimer Mission sollen die Experten von Blackrock-Solutions wochenlang die Bücher griechischer Banken durchforstet haben, um die Risiken in den Bilanzen zu beziffern. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht werden, wenn sich in Griechenland eine neue Regierung gebildet hat.

Medienberichten zufolge will nun auch die spanische Regierung die Experten ranholen, um ihrerseits die heimischen Banken zu durchleuchten und so das Vertrauen an den Märkten zurückzugewinnen. Dabei soll mit Hilfe von Blackrock der Bankensektor zunächst als Ganzes bewertet werden, danach soll jedes Geldhaus einzeln unter die Lupe genommen werden.

Sich durch die marode Bankenlandschaft Europas zu wühlen, ist für Blackrock vor allem ein riesiger Imagegewinn. Die saftigen Renditen erzielt der Konzern vor allem mit börsengehandelten Indexfonds, ETFs. In Deutschland ist Blackrock so zu einem der größten Investoren bei Dax-Unternehmen geworden, bei der Deutschen Bank, Deutscher Börse oder auch der Lufthansa ist das Unternehmen bereits der größte Einzelaktionär.

Quelle: ntv.de, sla/rts

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