Wirtschaft

Konkurrenz für Triton Neuer Karstadt-Interessent

Der Finanzinvestor Triton bekommt Konkurrenz im Ringen um Karstadt. "Am Freitag hat sich ein weiterer interessierter Investor bei mir gemeldet", sagt Rolf Weidmann, der für die Warenhauskette zuständige Mitarbeiter von Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg. Bislang hatte nur der Investor Triton ein Kaufangebot eingereicht.

Wer wohl der neue Bewerber sein mag?

Wer wohl der neue Bewerber sein mag?

(Foto: dpa)

Er habe den Interessenten an die Investmentbank Merrill Lynch verwiesen, die den Verkaufsprozess für Karstadt organisiert, sagte Weidmann der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". "Seit die Halbjahreszahlen im Datenraum liegen, hat das Interesse an Karstadt nochmals deutlich zugenommen", sagte der Chefsanierer der Warenhauskette, Thomas Fox, der Zeitung.

Bietet Goldman Sachs mit?

Ein Sprecher Görgs wollte sich zur Identität des Investors nicht äußern. Finanzkreisen zufolge liegt von ihm bisher aber kein formelles Angebot vor. Es handele sich auch nicht um das Vermieter-Konsortium Highstreet, das ein eigenes Angebot prüft, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Der Eigentümer von zwei Drittel der 120 Karstadt-Häuser sichtet bereits die Geschäftszahlen. Chefsanierer Fox hält das Konsortium unter der Führung der Investmentbank Goldman Sachs als Käufer für denkbar: "Für die Vermieterseite könnte ein Kauf ökonomisch Sinn ergeben", sagte der Sanierungsspezialist der Zeitung.

Die Vermieter müssen bei einem Verkauf an die deutsch- schwedische Triton Einbußen fürchten. Triton hatte vor einer Woche als einziger von sechs Interessenten fristgerecht eine Offerte für die Warenhauskette abgegeben, fordert aber von Highstreet und der Belegschaft finanzielle Zugeständnisse und mehr Flexibilität.

Die Gläubiger von Karstadt hatten die Frist für eine Einigung in dieser Woche bis zum 28. Mai verlängert. Fox sagte: "Wir stehen unter keinem finanziellen Druck, einen Investor zu finden. Das Geschäft ist durchfinanziert bis Weihnachten." Görg hatte zuvor erklärt, der Umsatz habe in den sechs Monaten bis Ende März leicht unter den Planungen, der Gewinn aber etwas darüber gelegen.

Die Arcandor-Tochter Karstadt war 2009 Pleite gegangen. Der Insolvenzverwalter will 120 Karstadt-Filialen an einen Bieter verkaufen und so eine Zerschlagung des Unternehmens vermeiden. Dort sind rund 26.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Quelle: ntv.de, sla/rts/AFP

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