Wirtschaft

Apple gräbt die Kundschaft ab Nintendo muss aufrüsten

Der US-Konzern Apple bringt auch in der digitalen Unterhaltungsindustrie die Machtverhältnis gründlich durcheinander. Im Kampf um die Gunst der Gamer fällt Nintendo weiter zurück als erwartet.

Ein Klempner als Galionsfigur: "Super Mario Galaxy 2" heißt der Konsolenkracher, mit dem Wii-Spieler unter anderem auch ihr dreidimensionales Orientierungsvermögen schulen.

Ein Klempner als Galionsfigur: "Super Mario Galaxy 2" heißt der Konsolenkracher, mit dem Wii-Spieler unter anderem auch ihr dreidimensionales Orientierungsvermögen schulen.

(Foto: AP)

Die schwächere Nachfrage nach tragbaren Spielekonsolen und der Anstieg des Yen machen dem Unterhaltungskonzern Nintendo zu schaffen. Der Betriebsgewinn des weltgrößten Herstellers im Konsolengeschäft sank eigenen Angaben zufolge um 42 Prozent auf 23,3 Mrd. Yen (umgerechnet 204 Mio. Euro). Analysten hatten nicht mit einem derart starken Rückgang gerechnet.

Schleppender Konsolen- und Softwareverkäufe sowie Währungsverlusten drücken Nitendo in die roten Zahlen: Im Zeitraum von April bis Juni fällt unterm Strich ein Verlust von 25,2 Mrd. Yen (221 Mio. Euro) an. Im Vorjahreszeitraum hatte Nintendo noch einen Nettogewinn von 42,3 Mrd. Yen eingespielt. Der Umsatz sank im im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres um 25,6 Prozent auf 188,6 Mrd. Yen. Dennoch geht Nintendo für das Gesamtgeschäftsjahr bis März 2011 weiter von einem Nettogewinn von 200 Mrd. Yen aus. Das wäre ein Rückgang zum Vorjahr um 12,5 Prozent. Der Umsatz dürfte sich demnach um 2,4 Prozent auf 1,4 Billionen Yen verringern.

Analysten stellen sich mittlerweile auf einen deutlich stärkeren Gewinnrückgang als nur zehn Prozent ein. Dem einst erfolgsverwöhnten Unternehmen macht bei seinen tragbaren Geräten die Konkurrenz durch Smartphones wie dem iPhone von Apple zu schaffen, auf dem ebenfalls Spiele angeboten werden. Experten gehen davon aus, dass die Gewinne bei Nintendo so lange unter Druck bleiben, bis eine 3D-Version des tragbaren Spielegeräts DS sowie die neue Wii-Konsole auf den Markt kommen.

Im Wettkampf gegen andere Konsolen-Hersteller wie Sony und Microsoft kappt Nintendo die Preise. Zugleich bekommt das Unternehmen auf dem wichtigen US-Markt die Zurückhaltung der Käufer zu spüren. Der gesamte Branchenumsatz sank hier im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 19,7 Mrd. Dollar.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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