Wirtschaft

Japanischer Stahl für die Chinesen Nippon Steel schraubt zurück

Im internationalen Stahlgeschäft stehen und fallen die Erfolge mit zwei großen Zahlen: Dem Preis für Eisenerz und der Nachfrage in Märkten wie China. Aus Japan und Brasilien erreichen dazu zwei neue Einschätzungen den Markt.

Heiß wie die Hölle: Am Kran schwenken Stahlkocher bei Nippon Steel 300 Tonnen geschmolzenen Eisens in Richtung Hochofen.

Heiß wie die Hölle: Am Kran schwenken Stahlkocher bei Nippon Steel 300 Tonnen geschmolzenen Eisens in Richtung Hochofen.

(Foto: REUTERS)

Der japanische Stahlhersteller Nippon Steel ist in seinem ersten Geschäftsquartal in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Der Konzern erzielte in den Monaten April bis Juni einen Gewinn vor Steuern und Sonderposten von knapp 61,9 Mrd. Yen (rund 535 Mio. Euro). Im Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr hatten die Japaner einen Verlust von 56,7 Mrd. Yen verbucht.

Trotz der Rückkehr in die Gewinnzone blickt Nippon Steel pessimistischer in die Zukunft. Die Jahresprognose, die einen Gewinn von 250 Mrd. Yen in Aussicht stellt, bleibt deutlich hinter den Markterwartungen zurück. Hintergrund sei das sich verlangsamende Wachstum in China, teilte das Unternehmen mit. Dies könne Preise und Margen belasten.

Unabhängig von den kurzfristigen Entwicklungen rechnen Beobachter in rohstoffreichen Ländern allerdings mit einer auf lange Sicht stark anwachsenden Nachfrage der Chinesen. Wenige Stunden vor den Geschäftszahlen aus Japan hatte zum Beispiel Brasilien das ehrgeizige Ziel verkündet, die eigene Eisenerzproduktion bis zum Jahr 2030 verdoppeln zu wollen. Als Hintergrund nannten brasilianische Stellen den Energiehunger Chinas.

Der Ausstoß der Minen Brasiliens liege derzeit pro Jahr zwischen 380 und 400 Mio. Tonnen und könnte auf eine Milliarde Tonnen gesteigert werden, sagte ein Vertreter des Minen- und Energieministeriums. Wie stark die Produktion steige, hänge von der Nachfrage Chinas ab. Der Großteil der Produktion werde in den kommenden Jahren in die Volksrepublik gehen.

Brasilien hat einige der weltgrößten Bestände an Eisenerz und ist die Heimat des weltgrößten Eisenerz-Minenbetreiber Vale.

Quelle: ntv.de, rts

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