TV und Digicams aus dem Feindesland Nordkorea importiert Luxus
19.09.2011, 16:28 UhrSeit Oktober 2006 gibt es ein von den Vereinten Nationen verhängtes Handelsembargo gegen Nordkorea. Dem Import von Luxusgütern schadet das aber nicht, wie neue Daten aus Südkorea offenbaren. Vor allem Unterhaltungselektronik ist danach in dem kommunistischen und von Hungersnöten gebeutelten Land gefragt.

Unterhaltungselektronik wie Fernseher - da kann scheinbar auch die kommunistische Elite aus Nordkorea nicht "Nein" sagen. (Symbolbild)
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Das seit Jahren immer wieder von Hungerkrisen gebeutelte kommunistische Nordkorea hat in den vergangenen Jahren immer mehr Luxusartikel importiert. Dies geht aus einem Bericht des südkoreanischen Parlaments auf der Basis von Regierungsdaten Südkoreas und anderer Staaten hervor, wie der Abgeordnete Yoon Sang Hyun mitteilte. Demnach importierte die Regierung in Pjöngjang 2008 noch Luxusartikel im Wert von 272,1 Mio. Dollar (heute etwa 197 Mio. Euro). 2009 waren es bereits Waren im Wert von 322,5 Mio. Dollar und 2010 im Wert von 446,1 Mio. Dollar. Den größten Teil der Luxuseinfuhren machten demnach Fernseher, Digitalkameras und andere Elektronikgeräte aus.
Der Einkauf von Luxuswaren stieg dem Parlamentsbericht zufolge besonders stark seit dem mutmaßlichen Hirnschlag des nordkoreanischen Staatschefs Kim Jong Il im Jahr 2008. Seitdem baut die Regierung Kims Sohn Kim Jong Un als potenziellen Nachfolger auf - und erkauft sich mit den Luxuswaren Südkorea zufolge die Unterstützung wichtiger Kader.
Kim Jong Un ist bislang nicht offiziell als Nachfolger seines Vaters nominiert worden, besetzt mittlerweile jedoch wichtige Posten innerhalb von Armee und Kommunistischer Partei.
Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen hatte im Oktober 2006 nach einem ersten Atomtest Nordkoreas eigentlich ein Embargo gegen das kommunistische Land verhängt. 2009 verschärfte es die Sanktionen nach einem zweiten Atomtest und sprach insbesondere ein Embargo gegen die Lieferung von Luxusartikeln nach Nordkorea aus.
Quelle: ntv.de, AFP