Irland-Hilfe von außen Norwegen steht bereit
04.12.2010, 09:12 UhrIrland wird nach Lage der Dinge auch Unterstützung von Ländern erfahren, die nicht zur EU und Euro-Zone gehören. So erklärt sich Norwegen bereit, Geld für das schuldengeplagte westeuropäische Land locker zu machen.
Norwegen hat signalisiert, Irland in der Schulden- und Bankenkrise beizustehen. "Wenn Irland unser Land um Hilfe bittet, wird sich Norwegen selbstverständlich ein Engagement überlegen", sagte der norwegische Finanzminister Sigbjorn Johnsen der "Wirtschaftswoche". Sein Land habe beispielsweise auch Island in der Finanzkrise geholfen.
Zugleich stellte der Minister in Aussicht, der Euro-Zone beim Kampf gegen die Schuldenkrise zu helfen. Die Regierung in Oslo werde sich "direkt und bilateral" an Rettungsmaßnahmen für den Euro beteiligen. Norwegen ist nicht Mitglied von EU und Euro-Zone.
Johnsen erinnerte an die Bankenkrise, die Norwegen vor zwei Jahrzehnten bewältigen musste. "Wir haben damals die großen Banken, die faktisch pleite waren, verstaatlicht, während die Anteilseigner keine Krone mehr bekamen. Später haben wir die Institute wieder privatisiert - unter strikten Auflagen."
Niederlandelehnen Euro-Anleihen ab
Unterdessen lehnen die Niederlande gemeinsame Anleihenaller Euro-Länder zur Stabilisierung der Währungsunion ab. "Es wäre falsch, die unterschiedlichen Risiken zusammenzufassen", sagte Finanzminister Jan Kees de Jager dem Magazin. "Die Märkte könnten schlechte Wirtschaftspolitik nicht mehr sanktionieren."
Die Bundesregierung lehnt Euro-Bonds ebenfalls ab. "Wenn Deutschland und die Niederlande nicht teilnehmen, dann wird die Anleihe nicht sehr interessant für die Märkte", sagte Jager.
Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker hatte Euro-Bonds als logische Konsequenz einer Beteiligung privater Investoren bezeichnet. Ansonsten müssten Staaten wie Griechenland wegen des Ausfallrisikos künftig sehr hohe Zinsaufschläge für ihre Staatsanleihen bezahlen.
Quelle: ntv.de, wne/rts