Wirtschaft

"Schweizer Franken zu hoch bewertet" Notenbank deckelt Wechselkurs weiter

Die Schweizer Notenbank bekräftigt ihre Wechselkurspolitik gegenüber dem Euro. Sie steht bereit, den Mindestkurs von 1,20 Franken pro Euro durchzusetzen. Zur Not soll dies durch den Kauf von Devisen in unbeschränkter Höhe gewährleistet werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält den Wechselkurs des Franken weiter gedeckelt. Die Währungshüter bekräftigten nach ihrer vierteljährlic hen geldpolitischen Sitzung, den Mindestkurs von 1,20 Franken je Euro verteidigen zu wollen. Falls nötig, will die SNB das Wechselkursziel mit dem Kauf von Devisen in unbeschränktem Umfang durchsetzen. Auch der Leitzins bleibt stabil. Das Zielband für den Dreimonats-Franken-Libor liegt somit weiter zwischen 0 und 0,25 Prozent.

"Der Franken ist nach wie vor hoch bewertet", heißt es in der Erklärung der SNB. Der Mindestkurs wurde vor zwei Jahren eingeführt, um die Schweizer Wirtschaft angesichts der Schuldenkrisen in den Nachbarstaaten vor Exporteinbrüchen sowie Rezession und Deflation zu schützen. Mit dem Abflauen der Eurokrise hat sich der Franken-Wechselkurs stabilisiert, so dass die SNB seit längerer Zeit nicht eingreifen musste.

In den vergangenen Monaten notierte der Euro in einem engen Band zwischen 1,22 und 1,24 Franken je Euro und damit in merklichem Abstand über dem Mindestkurs. Vor allem die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB), im Notfall unbeschränkt Staatsanleihen von Krisenländern kaufen zu wollen, hat die Lage im Euroraum beruhigt.

Wachstumsprognose erhöht

Der spürbare Anstieg der Hypothekenkredite in der Schweiz ist den Währungshütern aber weiter ein Dorn im Auge, was in den kommenden Monaten eine Anhebung des im Februar aktivierten antizyklischen Kapitalpuffers für Banken zur Folge haben könnte, meinen die Experten von HSBC Trinkaus.

Ihre Prognosen zur Inflation veränderte die SNB nur wenig, nur beim Wachstum rechnet die Notenbank nun aufgrund des positiven zweiten Quartals mit einer stärkeren Dynamik in diesem Jahr. Sie erhöhte ihre Vorhersage auf ein Wachstum von 1,5 bis 2,0 Prozent. Bislang hatte die Bandbreite bei 1,0 bis 1,5 Prozent gelegen.

Quelle: ntv.de, DJ

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