Erste Rechnung Obama bittet BP zur Kasse
04.06.2010, 09:00 UhrAuf den britischen Energiekonzern kommen wegen der Ölkatastrophe nicht absehbare Kosten zu. Die US-Regierung präsentiert BP die erste Abrechnung. Unterdessen bemüht sich der Konzern Investoren und Analysten zu besänftigen.
Auf den britischen Energiekonzern BP kommen wegen der Ölkatastrophe nicht absehbare Kosten zu. Die US-Regierung schicke BP nun eine erste Rechnung über 69 Mio. US-Dollar, teilte das Präsidialamt mit. Darin seien die bisherigen Ausgaben zur Beseitigung der schlimmsten Ölpest in der US-Geschichte aufgelistet. Die US-Steuerzahler sollten damit ihr Geld zurückerhalten. BP müsse die Rechnung bis zum 1. Juli zahlen.
Zudem erteilte die Regierung dem Konzern die Erlaubnis für eine dritte Bohrung zur Entlastung des Öllecks. Dies sei aber an die Bedingung geknüpft, dass es Probleme bei den ersten beiden Bohrungen gebe.
Welche Kosten in Folge des Unglücks insgesamt auf BP zukommen werden, ist noch immer völlig ungewiss. Die Schätzungen haben eine extreme Spannweite: Die niederländischen Bank ING tippt auf 5,3 Mrd. US-Dollar, Credit Suisse hält bis zu 37 Mrd. US-Dollar für möglich.
Hayward lädt zur Videokonferenz
Der britische Energiekonzern BP will nach massiven Kursverlusten Investoren und Analysten besänftigen. Per Videokonferenz will BP-Chef Tony Hayward am Nachmittag über die die wirtschaftliche Lage des Konzerns informieren. Außerdem gehe es um den aktuellen Stand der Reparatur am Bohrloch im Golf von Mexiko, sagte eine Sprecherin des Konzerns der Nachrichtenagentur dpa. Die Konferenz soll um 15.00 Uhr beginnen.
Die US-Ratingagentur Fitch hatte die Kreditwürdigkeit von BP zuvor von "AA+" auf "AA" gesenkt. Konkurrent Moody's nahm seine Einstufung von "Aa1" auf "Aa2" zurück. Beide Ratingagenturen halten eine weitere Rückstufung für möglich.
Der Konzern hat seit der Explosion auf der Ölplattform "Deepwater Horizon" mit elf Toten am 20. April im Golf von mexiko deutlich an Wert verloren. Die BP-Aktie sank von damals 655,40 Pence auf rund 449 Pence.
Quelle: ntv.de, rts/dpa