Wirtschaft

Apple gibt den Beat vor "Oh Shit", der erste Hip-Hop-Milliardär

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Mit "Fuck Tha Police" wird Gangster-Rapper Dr. Dre bekannt. Später entdeckt er die heutigen Superstars Eminem und 50 Cent. Nun könnte er der "erste Milliardär des Hip Hop" werden, "direkt von der motherfucking Westküste" - dank Apple.

Populär wurde Dr. Dre als Pionier des Gangster-Rap, zum Milliardär könnte ihn nun der von ihm mitgegründete Kopfhörer-Hersteller Beats Electronics machen. Medienberichten zufolge plant der Technologiekonzern Apple, das Unternehmen für 3,2 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) zu übernehmen. Noch ist das Geschäft nicht offiziell, doch in einem Video feiert sich Dr. Dre schon einmal. Ohnehin ist er bereits jetzt einer der reichsten Musiker der Hip-Hop-Szene, das US-Magazin "Forbes" schätzte das Vermögen des 49-Jährigen zuletzt auf 550 Millionen Dollar.

Apple (USD)
Apple 238,99

"Der erste Milliardär des Hip Hop. Direkt von der motherfucking Westküste", prahlt Dr. Dre in dem verwackelten Video und bestätigte damit scheinbar das Apple-Interesse an Beats Electronics. Das auf die Technologiebranche spezialisierte Nachrichtenportal Cnet berichtete, dass der Rapper und Schauspieler Tyrese Gibson das Video in der Nacht zum Freitag auf seine Facebook-Seite gestellt habe. Darin zu sehen ist eine wohl angetrunkene Männerrunde, die offensichtlich etwas zu feiern hat.

"WSJ" mutmaßt

Wenn der Deal mit Apple zustande kommt, wäre Dr. Dre wohl Milliardär.

Wenn der Deal mit Apple zustande kommt, wäre Dr. Dre wohl Milliardär.

(Foto: REUTERS)

"Club der Milliardenjungs", tönt Gibson. "Oh Shit, die 'Forbes'-Liste hat sich gerade geändert." Das Video wurde später wieder von Facebook entfernt,  zu diesem Zeitpunkt stand es aber schon auf einer Reihe von Websites und der Video-Plattform Youtube.

Das "Wall Street Journal" rechnete vor, wie der angebliche Deal mit Apple Dr. Dre zum Milliardär machen würde: Wenn die "Forbes"-Schätzung zu seinem bisherigen Vermögen korrekt sei, würden ihm noch rund 450 Millionen Dollar fehlen. Das würde gut 15 Prozent des vermuteten Verkaufspreises entsprechen. Der genaue Anteil des Rappers an der Firma ist aber nicht bekannt.

"Forbes" schrieb später, dass Dr. Dre wegen zu zahlender Steuern am Ende wohl bei einem Gesamtvermögen von "nur" 800 Millionen Dollar landen werde. Doch auch diese Summe hätte sich der Musiker in seiner schwierigen Kindheit und Jugend wohl nie zu erträumen gewagt.

Aus André Young wird Dr. Dre

Geboren wurde der Musiker 1965 als André Romelle Young in Compton, einem überwiegend afroamerikanischen Vorort von Los Angeles. Die Gegend war berüchtigt für Gangkriminalität und Gewalt. Seine Eltern trennten sich früh, bereits als 16-Jähriger wurde er selbst Vater. Die Schulausbildung brach Young ab. Stattdessen tauchte er ins Hip-Hop-Milieu ein und wurde bald in einem Nachtclub an die Plattenteller gelassen. Aus André Young wurde Dr. Dre.

Seinen Durchbruch hatte der Musiker Ende der 1980er Jahre mit der Hip-Hop-Formation NWA, die Abkürzung steht für Niggaz Wit Attitudes. In ihren Texten lieferte die Gruppe eine unverblümte Beschreibung des Lebens im Schwarzen-Ghetto von Compton, Kritiker warfen ihnen aber eine Verherrlichung des gewalttätigen Gang-Lifestyles vor. Besonders umstritten war der Song "Fuck Tha Police" - das FBI schickte wegen der wüsten Beschimpfungen damals einen Beschwerdebrief an die Plattenfirma.

Eminem-Entdecker

Nach der Trennung von NWA gründete Dr. Dre seine eigene Plattenfirma und trat in den 1990er Jahren als Solokünstler auf. Außerdem produzierte er Rapper wie Snoop Dogg. Überschattet wurde sein Wirken in dieser Zeit von der gewalttätigen Fehde zwischen den Hip-Hop-Szenen an der West- und der Ostküste der USA, die in den Morden an Tupac Shakur und Notorious B.I.G gipfelte. Später entdeckte und produzierte Dr. Dre die Rapper Eminem und 50 Cent.

Wie viele Hip-Hop-Größen baute Dr. Dre um sein musikalisches Talent ein Entertainment-Imperium, zu dem auch Beats Electronics gehört. Das Unternehmen, das er 2008 mit dem Musikproduzenten Jimmy Iovine gründete, ist für die Edel-Kopfhörer Beats by Dre bekannt. Die farbenfrohen Geräte mit dem markanten "b" haben laut "Forbes" 65 Prozent Marktanteil im Premiumsegment der Kopfhörer. In US-Medien wird allerdings spekuliert, dass es Apple vor allem auf den Musik-Streaming-Dienst Beats Music abgesehen habe.

Quelle: ntv.de, bad/AFP

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