Wirtschaft

Stellenabbau im Management Ölkonzerne verdienen weniger

Das Auf und Ab an den Rohstoffmärkten bringt nicht nur Unternehmen aus Industrie, Logistik und Luftfart in Schwierigkeiten. Auch die Vetreter der großen Ölkonzerne kommen aus dem Stöhnen nicht mehr raus - obwohl sie immer noch kräftig verdienen.

Bei Shell sinken die Investitionskosten: Im kommenden Jahr sind das immer noch 28 Mrd. Dollar.

Bei Shell sinken die Investitionskosten: Im kommenden Jahr sind das immer noch 28 Mrd. Dollar.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der im Vergleich zu den Preisspitzen des Vorjahres stark gefallene Ölpreis hat Europas größtem Ölkonzern Royal Dutch Shell einen Gewinneinbruch von 70 Prozent eingebrockt. Analysten hatten allerdings Schlimmeres befürchtet. Die Shell-Aktien legten nach Vorlage der Zahlen in London leicht zu. In Frankfurt notierten sie am Nachmittag nur geringfügig tiefer.

Das Nettoergebnis bei dem britisch-niederländischen Unternehmen fiel nach Herausrechnung veränderter Kosten für Rohstoffbestände (CCS) auf 2,34 Mrd. Dollar. Ohne Sonderposten belief sich das Ergebnis auf 3,15 Mrd. Dollar. Analysten hatten nur mit 2,55 Mrd. Dollar gerechnet. Shell-Chef Peter Voser, der seinen Posten erst in diesem Monat angetreten hat, gab jedoch einen düsteren Ausblick für die Ölbranche: "Wir rechnen nicht mit einer schnellen Erholung", sagte er.

Einschnitte bei Shell und BP

In der Londoner Zentrale: Das Haus verdient netto immer noch mehr als zwei Milliarden Dollar.

In der Londoner Zentrale: Das Haus verdient netto immer noch mehr als zwei Milliarden Dollar.

(Foto: REUTERS)

Der Konzern hat im ersten Halbjahr Kosten von 700 Mio. Dollar eingespart. Seit Anfang Juli strich der Ölmulti 20 Prozent der Stellen im Spitzenmanagement. Die Investitionskosten sollen im kommenden Jahr um zehn Prozent auf 28 Mrd. Dollar sinken.

Shells Konkurrent BP hatte am Dienstag für das zweite Quartal einen Gewinneinbruch um die Hälfte vorgelegt und ebenfalls massive Kosteneinsparungen angekündigt.

Repsol-Gewinn sinkt

Preisrückgänge und geringere Raffineriemargen haben auch den Gewinn beim spanischen Öl- und Gaskonzern Repsol im zweiten Quartal 2009 um 62 Prozent einbrechen lassen. Das bereinigte Ergebnis fiel nach Angaben des Konzerns von 694 Mio. Euro in der Vorjahresperiode auf 265 Mio. Euro.

Tanken in Madrid: 62 Prozent weniger Gewinn im zweiten Quartal.

Tanken in Madrid: 62 Prozent weniger Gewinn im zweiten Quartal.

(Foto: REUTERS)

Analysten hatten allerdings mit einem höheren Gewinnrückgang auf 228 Mio. Euro gerechnet. Diese bereinigte Gewinnkennziffer (clean replacement cost of supplies) gilt bei Beobachtern als am aussagekräftigsten, da hier Bestandswertveränderungen nicht berücksichtigt werden.

Der unbereinigte Gewinn von Repsol lag im zweiten Quartal bei 373 Mio. Euro und damit 59 Prozent unter dem Vorjahr. Beim bereinigten operativen Ergebnis berichtete Repsol 428 Mio. Euro nach 1,43 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode. Die Öl- und Gasförderung erreichte im zweiten Quartal 938.000 Barrel Öläquivalent pro Tag (boe/d). Die Zahl lag damit auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Quelle: ntv.de, mmo/dj/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen