Wirtschaft

Bilanztricks made in Japan Olympus-Chef droht Haft

Der ehemalige Olympus-Chef Kikukawa soll wegen Bilanzfälschung fünf Jahre in Haft, fordert die Staatsanwaltschaft.

Der ehemalige Olympus-Chef Kikukawa soll wegen Bilanzfälschung fünf Jahre in Haft, fordert die Staatsanwaltschaft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit den neunziger Jahren vertuscht die Chefetage von Olympus mit Bilanztricks Verluste in Milliardenhöhe. Dem ehemaligen Chef des Elektronikkonzerns drohen dafür nun fünf Jahre Haft: Der Skandal hat das Vertrauen in die gesamte japanische Wirtschaft untergraben, findet die Staatsanwaltschaft.

Wegen Manipulation der Bilanzen soll der ehemalige Chef des japanischen Elektronikkonzerns Olympus fünf Jahre ins Gefängnis. Diese Strafe beantragte am Dienstag die Staatsanwaltschaft. Tsuyoshi Kikukawa hat sich bereits schuldig bekannt; seine Verteidigung will im April ihre Strategie darlegen. Ein Urteil wird in einigen Wochen erwartet.

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Die Konzernführung von Olympus hatte im Herbst 2011 zugegeben, seit den neunziger Jahren in den Bilanzen hohe Verluste von rund 1,3 Mrd. Euro verheimlicht zu haben. Vertuscht wurden die Verluste mit Hilfe undurchsichtiger Beraterhonorare und von Abschreibungen auf vier Firmenkäufe. Den Skandal ins Rollen gebracht hatte der ehemalige Olympus-Chef Michael Woodford, der im Oktober 2011 überraschend entlassen worden war.

Neben Kikukawa bekannten sich zwei weitere Manager des Konzerns schuldig; für sie forderte die Anklage viereinhalb und vier Jahre Haft. Ein Vertreter der Staatsanwaltschaft sagte der japanischen Nachrichtenagentur Jiji Press, die Höhe der verschleierten Verluste sei "beispiellos". Der Skandal habe das Vertrauen in die japanische Wirtschaft "untergraben".

Olympus wurde bereits von der japanischen Finanzaufsicht zur Zahlung von umgerechnet fast zwei Mio. Euro verurteilt. Die Staatsanwaltschaft forderte nun eine weitere Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 8,2 Mio. Euro für das Unternehmen.

Quelle: ntv.de, AFP

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