Keinen Investor gefunden Opel Antwerpen macht dicht
04.10.2010, 14:34 UhrDas Opel-Werk in Antwerpen schließt zum Jahresende. Es sei kein Investor gefunden worden, der das Werk übernehmen wolle, teilt der Autobauer mit. Derzeit sind noch 1300 der ursprünglich 2600 Mitarbeiter in dem Werk beschäftigt.
Die Entscheidung ist gefallen: Nach monatelangem Ringen wird das Opel-Werk im belgischen Antwerpen geschlossen. Für etwa 1300 Mitarbeiter stirbt damit jede Hoffnung auf eine Weiterbeschäftigung.
Die Suche nach einem Investor sei ohne Erfolg geblieben, teilte der Rüsselsheimer Autobauer mit. Die General-Motors-Tochter hatte sich bis Ende September eine Frist gesetzt, um einen Abnehmer für die Fabrik mit ihren ursprünglich rund 2600 Mitarbeitern zu finden. Gut die Hälfte der Mitarbeiter ist nach einem Sozialplan bereits ausgeschieden. Der Rest soll das Unternehmen mit Abfindungen bis Jahresende verlassen.
Der Gewerkschaft ACV-CSC zufolge hat keine der potenziellen Kandidaten die Voraussetzungen von GM erfüllt. Die hoch verschuldete Opel-Mutter hatte im Januar angekündigt, das Werk in Antwerpen aufgeben zu wollen, um Kosten zu sparen. Die Arbeitnehmer hatten daraufhin mit massiven Protesten durchgesetzt, dass zunächst nach einem Investor gesucht wird.
Jobabbau zu 50 Prozent vollzogen
Der Rüsselsheimer Autobauer, der im vergangenen Jahr viele Monate Spielball von Verkaufsabsichten der Mutter GM war, streicht europaweit 8000 der 48.000 Arbeitsplätze. In der vergangenen Woche hatte Reilly in Paris erklärt, er habe den geplanten Stellenabbau etwa zur Hälfte bewältigt. Das Werk in Antwerpen ist das einzige, das dem Sparkurs der Rüsselsheimer zum Opfer fällt.
Um den Standort für einen potenziellen Investor interessanter zu machen, hatte Opel mit Produktionszusagen gelockt. So sollte an dem Standort unter anderem das neue Astra Cabrio im Auftrag der Adam Opel GmbH montiert werden. Weitere Nischenprodukte hätten folgen können. Angesichts der verkehrsgünstigen Lage des Grundstücks in der belgischen Hafenstadt war auch nicht ausgeschlossen worden, dass ein branchenfremder Käufer Interesse zeigen könnte.
Quelle: ntv.de, rts/DJ