Kostenlose Pkw für Flutopfer Opel bietet Gratis-Autos an
06.06.2013, 12:28 Uhr
"Schnell und unbürokratisch": Einfach an den örtlichen Opel-Händler wenden.
(Foto: opel.de)
Mit einer ungewöhnlichen Hilfsaktion greift der Autobauer Opel flutgeschädigten Autofahrern unter die Arme: Wer seinen Wagen in den Wassermassen vermisst, kann fürs Erste auf einen "Hochwasser-Opel" ausweichen. Ein Attest von THW, Feuerwehr, Polizei oder Bürgermeister genügt. Die bisher gefahrene Marke spielt keine Rolle.

Bis zur Dachkante mit brauner Brühe geflutet: Diese Pkw sind wohl nie mehr "fahrbereit".
(Foto: dpa)
Der Autohersteller Opel will Hochwasser-Geschädigten bei Bedarf kostenlos Ersatzautos leihen. Betroffene könnten bei Opel-Händlern in ihrer Nähe "für bis zu drei Wochen" gratis ein Auto bekommen, kündigte Opel an. Den Ausleihvorgang will das Unternehmen "schnell und unbürokratisch" auf den Weg bringen.
Um einen "Hochwasser-Opel" zu bekommen, genügt ein einfacher Nachweis, dass das eigene Auto von der Flut eingeschlossen oder schwer beschädigt wurde. Betroffene sollten sich damit direkt an einen Opel-Händler ihrer Wahl wenden, erklärte der Hersteller.
Schneller Ersatz für nasse Autos
Als Nachweis genüge eine Bestätigung von örtlichen Hilfsdiensten wie etwa dem Technischen Hilfswerk, der Feuerwehr, der Polizei - oder direkt von der Gemeinde. Darin müsse vermerkt sein, dass das eigene Fahrzeug aufgrund von Hochwasser nicht fahrbereit sei.
Am Opel-Stammsitz im hessischen Rüsselsheim hieß es, der deutsche Autobauer habe bereits in vergleichbaren Fällen mit kostenlosen Leihfahrzeugen ausgeholfen. Den Angaben des Unternehmens zufolge wurden bei Hochwasser-Katastrophen wie 2002 oder 2010 kostenlos Autos verliehen. 1400 Haushalte hätten damals das Angebot in Anspruch genommen.
Washington zieht sich zurück
Bei der Opel-Mutter General Motors (GM) legen die Vereinigten Staaten unterdessen ein bemerkenswertes Tempo vor: Das Finanzministerium in Washington will weitere 30 Mio. GM-Aktien verkaufen, teilte die Behörde mit. Damit soll der staatliche Rückzug als finanzielle Stütze des US-Konzerns weiter vorangetrieben werden.
Im Wirbel der Finanzkrise war GM wirtschaftlich ins Taumeln geraten. Eine Pleite des damals noch weltgrößten Automobilkonzerns stand unmittelbar bevor - mit den entsprechenden Folgen für Zuliefererindustrie und Arbeitsmarkt. Die US-Regierung sprang ein und stützte den Autobauer mit Steuergeldern in Milliardenhöhe. Jahre später bemüht sich der Staat, sein Engagement möglichst ohne Marktverwerfungen zurückzufahren.
Comeback eines Autobauers
Das öffentliche Angebot der GM-Papiere wird einhergehen mit dem Wiederaufstieg des Autobauers in den S&P-500-Index. Das Comeback in die Oberliga an der Börse steht zum Handelsschluss an diesem Donnerstag an. Insgesamt werden 50 Mio. Aktien angeboten, da auch der Gewerkschaftsfonds United Auto Workers Retiree Medical Benefits Trust 20 Mio. Aktien auf den Markt werfen will.
Anlässlich des S&P-500-Wiederaufstiegs schrieb Autoanalyst Brian Johnson von Barclays Capital, ein Verkauf "könnte der Aktie Schub geben". Er verwies auf die Investoren, deren Vertrauen in die Aktie bei einem beschleunigten Ausstieg des Finanzministeriums steigen könnte.
Der US-Steuerzahler hat bislang insgesamt rund 50 Mrd. Dollar in General Motors investiert. Ein Teil des Regierungsbeteiligung hat das Finanzministerium schon 2010 wieder verkauft, als der Autokonzern an die Börse zurückkehrte. GM selbst hat dieses Jahr dann eine weitere Tranche selbst zurückgekauft. Im Januar hatten Ministeriumsvertreter gesagt, dass die Regierung ihre verbliebenen Anteile über die nächsten 12 bis 15 Monaten losschlagen wollte. In Spitzenzeiten hielt die US-Regierung rund 300 Mio. GM-Aktien.
Bis zum 11. April, als es die bislang letzte öffentliche Mitteilung des Finanzministeriums dazu gab, hat die US-Regierung weitere 58,4 Mio. Aktien verkauft, was ihren Anteil auf zuletzt 241,7 Mio. Aktien reduziert hat. Der Erfolg der Konzernmutter GM hat Experten zufolge unmittelbare Auswirkungen für die deutsche Tochter Opel.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP/DJ