Wirtschaft

Hardware-Geschäft enttäuscht Anleger Oracle knackt Umsatzrekord

Licht und Schatten beim Technologiekonzern Oracle: Das für viel Geld zugekaufte Geschäft mit Firmenrechnern stagniert, doch bei der Software kann der SAP-Rivale erneut mit zweistelligen Prozentzahlen zulegen. Die Aktie gerät dennoch nachbörslich unter Druck.

Der SAP-Konkurrent Oracle hat im vergangenen Vierteljahr in seiner neuen Hardware-Sparte einen Umsatzrückgang verbucht. Das Unternehmen vermeldete am Donnerstag nach dem New Yorker Börsenschluss, dass die Einnahmen der Sparte um 6 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar nachgaben. Die Aktien des Unternehmens brachen daraufhin nachbörslich mehr als 6 Prozent ein. Oracle hatte das Hardware-Geschäft erst durch die Übernahme von Sun Microsystems erworben.

Gut angebunden: Die Oracle-Zentrale in Redwood City, Kalifornien.

Gut angebunden: Die Oracle-Zentrale in Redwood City, Kalifornien.

(Foto: AP)

Der Verkauf neuer Software dagegen kletterte im Ende Mai abgelaufenen vierten Geschäftsquartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 3,7 Mrd. Dollar und fiel damit deutlich höher aus als vom Unternehmen selbst angepeilt. Insgesamt kletterte der Umsatz um 13 Prozent auf 10,8 Mrd. Dollar und lag damit im Rahmen der Analystenerwartungen. Zum ersten Mal gelang es Oracle, die 10-Milliarden-Marke beim Umsatz zu überwinden.

Finanzchefin erklärt die Details

Der Gewinn verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sogar um 36 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar. Je Aktie fiel das Ergebnis mit 75 Cent etwas höher aus als von Branchenexperten im Schnitt erwartet. Das Wachstum sei Oracle fast ohne Übernahmen gelungen, betonte Finanzchefin Safra Catz.

Allerdings hatte Oracle in den vergangenen Jahren Dutzende Milliarden Dollar für Zukäufe ausgegeben, um den deutschen Rivalen SAP bei der Unternehmenssoftware einzuholen. Dabei verleibte sich der Konzern so bekannte Softwarefirmen wie Siebel oder Peoplesoft ein.

Anfang vergangenen Jahres schloss Oracle zudem den 7,4 Mrd. Dollar schweren Kauf des Server-Spezialisten Sun Microsystems ab und stieg damit ins Hardware-Geschäft ein.

Sun läuft besser als erwartet

Idee ist es, Pakete aus Software und Hardware anzubieten. Das Sun-Geschäft verlaufe besser als gedacht, versicherte Finanzchefin Catz. In diesem Markt herrscht jedoch ein starker Konkurrenzdruck.

Mit seinen leistungsstarken Rechnern tritt Oracle vor allem gegen IBM an, aber auch gegen HP, Dell oder Fujitsu. Die Verkäufe neuer Rechner gingen bei Oracle nun deutlich zurück, nur dank eines gutlaufenden Support-Geschäfts kam am Ende ein Nullwachstum in der Sparte heraus.

Das Geld verdient Oracle vor allem mit Datenbanken und der Unternehmenssoftware, mit der Firmen etwa ihre Buchhaltung oder Kundenverwaltung erledigen. Das Datenbanken-Geschäft sei im vergangenen Geschäftsjahr so stark gewachsen wie seit einem Jahrzehnt nicht mehr, sagte Konzernchef Larry Ellison.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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