Piloten streiken gegen Streikgesetz Paris befürchtet Luftfahrt-Streik
03.02.2012, 20:56 Uhr
Wll Streiks am Himmel über Frankreich erschweren: Staatspräsident Nicolas Sarkozy.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit einer mehrtägigen Streikaktion wollen Arbeitnehmervertreter in Frankreich ein Gesetzesvorhaben der französischen Regierung stoppen. Der Stein des Anstoßes: Paris versucht zum Schutz von Unternehmen und Reisenden hohe Hürden gegen einen Arbeitskampf in der Luftfahrtbranche aufzurichten.

Wer kommende Woche nach Frankeich muss, sollte auch über Zugverbindungen nachdenken.
(Foto: REUTERS)
Ein Streik droht in der kommenden Woche große Teile des französischen Luftverkehrs lahmzulegen. Die wichtigste Pilotengewerkschaft Syndicat National des Pilotes de Ligne (SNPL) sowie die Arbeitnehmervertreter der Fluggesellschaft Air France-KLM schlossen sich einem Aufruf zu Arbeitsniederlegungen an.
Die Aktionen sollen demnach in der Nacht auf Montag beginnen und mindestens bis Donnerstagabend andauern. Neben dem Bodenpersonal sind auch Piloten und Flugbegleiter zur Teilnahme aufgerufen. Im europäischen Reiseverkehr muss mit erheblichen Behinderungen gerechnet werden.
Hintergrund des Arbeitskampfes ist ein Gesetzesprojekt der französische Regierung unter Präsident Nicolas Sarkozy. Paris will die Möglichkeiten für Streikaktionen im nationalen Luftverkehr zugunsten der Reisenden stark einschränken.
Streiks namentlich anmelden?
Dem Gesetzentwurf zufolge sollen Arbeitsniederlegungen in der Branche in Zukunft 48 Stunden im Vorfeld angekündigt werden. Damit sollen Luftfahrtunternehmen die Chance bekommen, zumindest mit einer Rumpfmannschaft einen Notbetrieb aufrechtzuerhalten.
Mitarbeiter, die streiken wollen, müssen ihre Teilnahme an einem Streik angeblich individuell gegenüber dem Arbeitgeber anzeigen. Die Unternehmen wiederum sollen verpflichtet werden, mindestens 24 Stunden vorher entsprechende Vorsorge zu treffen und Vorhersagen zu vorraussichtlichen Einschränkungen bekannt geben.
Der letzte große Ausstand des Air-France-Flugpersonals im vergangenen Herbst hatte Tausenden Reisenden in ihren Kurzferien zu Allerheiligen getroffen. Die Fluggesellschaft Air France-KLM gab die fnanziellen Belastungen durch den Streik anschließend mit mehr als 20 Mio. Euro an.
Das neue Gesetz, das solche Störungen im französischen Luftverkehr künftig unterbinden soll, wurde bereits von der Nationalversammlung verabschiedet. Im Senat soll es Mitte Februar diskutiert werden.
Quelle: ntv.de, dpa