Streik-Engpässe an den Flughäfen Paris sichert Sprit-Zufuhr
17.10.2010, 14:07 UhrDer europäische Flugverkehr schrammt an den befürchteten Ausfällen in Frankreich knapp vorbei. Die Treibstoffversorgung der beiden wichtigsten Luftdrehkreuze des Landes ist gesichert, heißt es aus Paris. Die landesweiten Streiks gehen weiter.

"Es gibt überhaupt keine Probleme mehr": Noch vor dem Wochenende hieß, die Kerosinvorräte in Roissy reichten nur noch für 48 Stunden.
(Foto: REUTERS)
Das große Chaos auf den Pariser Flughäfen infolge der Rentenproteste ist offenbar abgewendet: Die Versorgung mit Treibstoff läuft offenbar wieder. "Es gibt überhaupt keine Probleme mehr", sagte der französische Transport-Staatssekretär Dominique Bussereau dem Sender Europe 1. Der Großflughafen Roissy-Charles de Gaulle sei "perfekt versorgt". Für Roissy bestünden "überhaupt keine Sorgen" mehr. Auch beim zweiten Pariser Großflughafen Orly gebe es keine Probleme, fügte Bussereau hinzu.
Lediglich kleinere Flughäfen bekämen wegen anhaltender Streiks nicht genügend Nachschub. Die Bestände der Flughäfen in Nizza und Nantes seien geringer, das Problem werde aber "schnell geregelt". Flugausfälle seien nicht zu befürchten, versicherte der Staatssekretär. Die Fluggesellschaften seien gebeten, an ihren Zielorten oder Zwischenstopps vollzutanken, bestätigte Bussereau. Auch beim Benzin habe sich die Lage entspannt. Bussereau appellierte erneut an die Autofahrer, keine Hamsterkäufe zu tätigen.
Die Leitung der zivilen Luftfahrtbehörde hatte am Samstagabend mitgeteilt, die Versorgungsleitung für die Pariser Flughäfen Roissy-Charles de Gaulle und Orly funktioniere wieder normal. Die Durchleitung von Kerosin war wegen der Streiks in den französischen Raffinerien zeitweise unterbrochen worden.
Die landesweiten Proteste gegen die Rentenreform setzten sich am Wochenende fort: Hunderttausende Franzosen gingen am Samstag erneut gegen die Pläne von Präsident Sarkozy auf die Straße. Wie bei den früheren Demonstrationen lagen die Angaben über Teilnehmerzahlen weit auseinander: Die Polizei zählte gut 800.000, die Gewerkschaften drei Millionen Menschen - in jedem Fall weniger als bei den vorherigen Aktionstagen. An den Protesten nahmen erneut zahlreiche Schüler und Studenten teil.
Die Proteste richten sich gegen die Pläne, das Mindestalter für die Rente von 60 auf 62 Jahre anzuheben. Viele Demonstranten äußern aber auch allgemeine Unzufriedenheit mit dem Regierungsstil von Präsident Sarkozy. Die Reform soll am Mittwoch durch den Senat gehen und noch vor Ende des Monats endgültig verabschiedet werden.
Quelle: ntv.de, AFP/dpa