Schuldenkrise bedroht Reserven Peking will Europa helfen
17.06.2011, 10:25 UhrDie drohende Staatspleite in Griechenland löst im fernen China große Sorgen aus: In Peking sitzen die staatlichen Kapitalanleger in Peking auf gewaltigen Devisenreserven in Dollar und Euro. Vor dem Europa-Besuch von Ministerpräsident Wen signalisiert Chinas Vize-Außenministerin Hilfsbereitschaft.

Ebnet dem Regierungschef den Weg nach Europa: Chinas stellvertretende Außenministerin Fu Ying, hier im März bei einer Pressekonferenz in Athen.
(Foto: REUTERS)
China betrachtet eine Lösung der Euro-Schuldenkrise als zentral für die eigenen Interessen. "Für uns ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich die europäische Wirtschaft erholt und einige Länder der Region der Krise entkommen können", sagte die chinesische Vize-Außenministerin Fu Ying. Sie sprach vor Journalisten im Vorfeld des für Ende Juni geplanten Europa-Besuchs von Ministerpräsident Wen Jiabao.
China sehe den Zustand der europäischen Wirtschaft seit einiger Zeit mit ziemlicher Sorge, erklärte Fu. Die Regierung habe mit dem Ankauf bereits versucht zu helfen.
China hält mit über drei Billionen US-Dollar so viel ausländische wie kein anderes Land - schätzungsweise ein Viertel davon . Ein harter Schuldenschnitt in einem oder mehreren europäischen Ländern würde den Wert der chinesischen Anlagen direkt beeinflussen.
Auch Währungsturbulenzen im Fall einer ungeordneten staatlichen Insolvenz, vor der unter anderem der deutschen Finanzminister Wolfgang Schäuble eindringlich gewarnt hatte, kämen China höchst ungelegen.
Angesichts des drohenden Staatsbankrotts in Griechenland wird bei Wens Europa-Besuch an den Finanzmärkten genau beobachtet, ob und in welcher Höhe China weitere Staatsanleihen strauchelnder Euro-Länder übernimmt. Die Pekinger Führung hat sich in Griechenland engagiert, über den Umfang aber bisher geschwiegen. Wen besucht während seiner Europa-Reise auch Deutschland.
Quelle: ntv.de, rts