Wirtschaft

Milliarden fürs Ölgeschäft Petrobras greift in die Vollen

Brasiliens staatlich kontrollierter Ölkonzern nimmt bei seiner Mega-Kapitalerhöhung 70 Mrd. Dollar ein. Die Nachfrage nach den neuen Aktien soll Insidern zufolge doppelt so hoch gewesen haben. Brasiliens Präsident da Silva rühmt den Kapitalschritt als Größten eines Unternehmens "in der Geschichte des Kapitalismus".

Da Silva: Öl ist für ein Brasilien ein "Geschenk Gottes".

Da Silva: Öl ist für ein Brasilien ein "Geschenk Gottes".

(Foto: REUTERS)

Milliarden fürs Ölgeschäft: Brasiliens Öl-Multi Petrobras hat die größte Kapitalerhöhung aller Zeiten auf den Weg gebracht. Das Volumen liegt bei 120,3 Mrd. Real (fast 70 Mrd. US-Dollar). Der staatlich kontrollierte Konzern legte am Vorabend den Ausgabepreis für Vorzugsaktien mit 26,30 Real und für Stammaktien mit 29,65 Real fest. Insgesamt begibt Petrobras bei der größten Kapitalerhöhung aller Zeiten 2,4 Mrd. Stammaktien und 1,87 Mrd. Vorzugsaktien. Der Umfang der Aktienplatzierung schlägt alle Rekorde. In Brasilien beginnt der Handel am Montag, in New York schon heute.

Insgesamt habe es eine Nachfrage in Höhe von 140 Mrd. US-Dollar gegeben, verlautete aus mit der Transaktion vertrauten Kreisen. Unter den Investoren seien auch Staatsfonds aus dem Nahen Osten und Asien. Mit der gigantischen Kapitalerhöhung will Brasiliens Präsident Luiz Inacio Lula da Silva den Aufstieg seines Landes zu einem wichtigen Ölexporteur finanzieren. Brasilien hat in den vergangenen Jahren vor seiner Küste riesige Ölvorkommen entdeckt und will diese nun ausbeuten.

Historische Kapitalerhöhung

Da Silva sprach von "größten Kapitalerhöhung eines Unternehmens in der Geschichte des Kapitalismus". Der scheidende Staatschef hatte die riesigen Ölfunde vor der Küste Brasiliens in der Vergangenheit als "Geschenk Gottes" und zweite Unabhängigkeit des Landes bezeichnet.

Petrobras sammelt Geld ein für teure Investitionen.

Petrobras sammelt Geld ein für teure Investitionen.

(Foto: REUTERS)

Mit der Kapitalerhöhung dehnt der Staat auch seinen Einfluss auf den Petrobras-Konzern aus. Er ist bereits mit 40 Prozent direkt oder indirekt am Gesamtkapital des Unternehmens beteiligt und hat zudem die Mehrheit der Stimmrechte.

Ein zwischen Petrobras und dem Staat vereinbartes Tauschgeschäft hat ein Volumen von 43 Mrd. US-Dollar. Die Regierung überschreibt dabei Petrobras Förderrechte für fünf Mrd. Barrel (je 159 Liter) Öl vor der Küste Brasiliens und stockt im Gegenzug seine Aktien auf.

Petrobras will allein bis 2014 224 Mrd. US-Dollar investieren. Die Förderung des Öls ist aufwendig und teuer - es liegt in bis zu 7000 Meter Tiefe und unter einer dicken Salzschicht.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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