Mit Sparprogramm aus der Krise Peugeot holt Arbeitnehmer ins Boot
24.10.2013, 20:37 Uhr
Vorstandschef Philippe Varin (links) schafft eine Übereinkunft mit Gewerkschaftsvertretern.
(Foto: REUTERS)
Gewerkschaften und Unternehmensführung verständigen sich bei Europas zweitgrößtem Autohersteller PSA Peugeot Citroen auf ein geringeres Wachstum der Löhne und Teilzeitarbeitsmodelle. Im Gegenzug für den Lohnverzicht sichert der Konzern den Beschäftigten zu, keinen Standort zu schließen.
Der französische Autobauer PSA Peugeot Citroen hat sich nach langen Verhandlungen endlich auf Kosteneinsparungen mit den Arbeitnehmern geeinigt. Vier der sechs Gewerkschaften, die Peugeot-Mitarbeiter vertreten, haben eine umfangreiche Vereinbarung unterzeichnet. Mit dieser gibt es unter anderem langsamere Lohnsteigerungen und Teilzeitarbeitsmodelle. Dadurch und mit anderen Maßnahmen sollen insgesamt 125 Millionen Euro eingespart werden.
Im Gegenzug für die Zustimmung zu dem neuen Pakt kam Peugeot den Arbeitnehmern aber auch entgegen. Das Unternehmen versprach, die Produktion in den französischen Werken bis zum Jahr 2016 auf jährlich 1 Millionen Fahrzeuge zu erhöhen von derzeit 930.000 Automobilen. Zudem soll in jedem Werk bis zum Ende des Jahrzehnts ein weiteres Modell produziert werden. Dem neuen Vertrag müssen 30 Prozent der Mitarbeiter zustimmen. Alleine die vier Gewerkschaften, die den Deal abgesegnet haben, repräsentieren schon zwei Drittel der Beschäftigten.
Das Unternehmen hatte vergangenes Jahr einen drastischen Sparplan beschlossen, der den Abbau von insgesamt 11.200 Stellen bis Mai 2014 vorsieht. Der Konzern leidet stark unter der Krise auf dem europäischen Automarkt, wo er den Großteil seiner Fahrzeuge verkauft. Deshalb bemüht sich Peugeot auch intensiv darum, an neues Geld zu kommen. Informanten hatten gesagt, dass die chinesische Dongfeng sich möglicherweise an einer Kapitalerhöhung der Franzosen beteiligt.
Einen Rückschlag gab es diese Woche an anderer Stelle: Die erhofften Milliardeneinsparungen aus der Kooperation mit General Motors sieht Peugeot mittlerweile kritisch. Teile der Allianz stehen nach Aussage der Franzosen auf dem Prüfstand.
Quelle: ntv.de, DJ