Wirtschaft

US-Hedgefonds ausgebremst Porsche entschärft Klagewelle

Verkehrte Welt? US-Hedgefonds sollen sich im Streit an deutsche Gerichte wenden.

Verkehrte Welt? US-Hedgefonds sollen sich im Streit an deutsche Gerichte wenden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Marktmanipulation, Betrug, und das alles im Zusammenhang mit dem gescheiterten Übernahmeversuch des Volkswagen-Konzerns: Porsche kämpft mit einer Klagewelle und kann einen weiteren Teilsieg feiern. Statt der aggressiven US-Gerichte müssen sich die Hedgefonds nun an einen deutschen Gerichtsstand wenden.

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Porsche SE 35,74

Die Volkswagen-Tochter Porsche hat sich nach eigenen Angaben mit mehr als 20 Klägern geeinigt, alle Verfahren vor dem Obersten Gericht des US-Bundesstaates New York im Zuge der Übernahmeschlacht mit Volkswagen zu beenden. Die Kläger verzichteten darauf, gegen die Abweisung ihrer Klagen durch die Berufungskammer des Gerichts Rechtsmittel einzulegen, teilte der Sportwagenbauer mit. Porsche verpflichte sich im Gegenzug, keine Verjährung geltend zu machen, wenn die Kläger sich binnen 90 Tagen an deutsche Gerichte wenden.

Den Angaben zufolge hatten 26 Hedgefonds im Frühjahr 2011 Klage gegen Porsche eingereicht und dem Unternehmen unter anderem Betrug vorgeworfen. Dabei ging es um Aktien-Transaktionen im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme des Volkswagen-Konzerns durch die Zuffenhausener im Jahr 2008. Die Hedgefonds forderten mehr als 1,4 Mrd. Dollar (rund 1,035 Mrd. Euro).

Ende Dezember entschied die Berufungskammer des New Yorker Gerichts, der Bundesstaat sei nicht der richtige Gerichtsstand für die Klagen, und wies diese ab. Porsche betonte in der Mitteilung zudem, die Ansprüche der Hedgefonds seien unbegründet.

Im September hatte das Landgericht Braunschweig zwei Schadenersatzklagen gegen Porsche im Zusammenhang mit der versuchten VW-Übernahme abgewiesen. Ein privater Anleger und eine Schweizer Bank warfen dem Autobauer Marktmanipulation vor und forderten zusammen rund 4,5 Mio. Euro.

Quelle: ntv.de, AFP

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