Wirtschaft

Berlin und Paris machen Druck Portugal soll unter Schirm

Wie lange kann Portugal noch Kredite am Kapitalmarkt aufnehmen? Einem Medienbericht zufolge sind Deutschland und Frankreich sehr skeptisch. Beide EU-Führungsmächte wollen demnach die Portugiesen unter den Euro-Rettungsschirm drängen. Allerdings wehrt sich die Regierung in Lissabon noch dagegen.

Die Schuldenflut bedroht Portugal.

Die Schuldenflut bedroht Portugal.

(Foto: dpa)

Deutschland und Frankreich wollen Portugal angeblich unter den Euro-Rettungsschirm drängen. Wie der "Spiegel" berichtete, vermuten Experten beider Länder, dass das finanziell angeschlagene südwesteuropäische Land nicht mehr lange Kredite am Kapitalmarkt werde aufnehmen können. Nur mit Hilfen für Portugal lasse sich verhindern, dass die Krise auf weitere Länder der Euro-Zone wie Spanien oder Belgien überspringe.

Die Regierungen in Berlin und Paris werteten demnach als Alarmsignal, dass Portugal in der vergangenen Woche beim Verkauf von Staatsanleihen 3,69 Prozent Zinsen für eine halbjährige Laufzeit bieten musste. Am selben Tag habe Deutschland eine Anleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren für 2,87 Prozent auf den Markt gebracht.

Deutsche und Franzosen rechnen laut "Spiegel" allerdings mit heftigem Widerstand aus Lissabon. Die portugiesische Regierung fürchte die mit den Unterstützungszahlungen verbundenen Sparauflagen. Auch die Tatsache, dass EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso Portugiese sei, spiele eine nicht unerhebliche Rolle.

Zeitgleich mit der Hilfe für Portugal sollten die Mitgliedsländer der Euro-Zone dem Nachrichtenmagazin  zufolge ankündigen, bei Bedarf alle notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Währungsunion zu retten. Die Maßnahme liefe darauf hinaus, dem bislang mit 750 Milliarden Euro ausgestatteten Rettungsschirm notfalls unbegrenzt weiteres Geld zu geben.

Quelle: ntv.de, AFP

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