Wirtschaft

Arcandor-Pleite zieht Kreise Post-Tochter DHL in Sorge

Verbindungen bis ins Marketing: Im Jahr 2005 warben Günther Jauch, Thomas und Christoph Gottschalk (von links) in einer gemeinsamen Werbekampagne unter dem Motto "Milliardenfieber rund um das Milliardenpaket" für DHL und Quelle (Archivbild).

Verbindungen bis ins Marketing: Im Jahr 2005 warben Günther Jauch, Thomas und Christoph Gottschalk (von links) in einer gemeinsamen Werbekampagne unter dem Motto "Milliardenfieber rund um das Milliardenpaket" für DHL und Quelle (Archivbild).

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Deutsche Post ist als größter Logistikpartner von der Insolvenz und möglichen Zerschlagung des Handelsunternehmens Arcandor direkt betroffen.

Tausende Beschäftigte der Post-Tochter DHL müssen um ihren Arbeitsplatz bangen. DHL wickelt einen Großteil der Lagerhaltung und des Warentransports für Karstadt und Quelle ab. "Wir sind besorgt um die Zukunft unserer Mitarbeiter", sagte DHL-Sprecher Claus Korfmacher.

Rund 3000 DHL-Beschäftigte arbeiten in der Logistik direkt für Arcandor. Der Großteil davon ist an den Karstadt-Hauptstandorten Unna und Vogelheim bei Essen tätig. Weitere rund 1000 Post-Mitarbeiter aus dem Brief- und Paketbereich erledigen Aufträge etwa beim Versand von Katalogen und Paketen von Quelle.

Die Insolvenz von Arcandor hat sich bereits negativ in der Halbjahresbilanz 2009 der Post niedergeschlagen. Der Schaden belief sich auf rund 40 Mio. Euro. Die weitere Entwicklung hängt vom Insolvenzkonzept ab. Zur Höhe von Außenstädten macht die Post keine Angaben.

Frühere Berichte über eine angebliche Beteiligung an einer Rettung von Arcandor seien "Mediengerüchte" gewesen, sagte Korfmacher. "Eine Beteiligung an Arcandor ist nicht geplant."

Die Post hatte vor vier Jahren die Transportlogistik von KarstadtQuelle (jetzt Arcandor) übernommen. Der Umsatz von DHL mit Arcandor soll nach Branchenangaben bei mehr als 500 Millionen Euro im Jahr liegen.

Millionenschulden bei RWE

Die Insolvenz des Handelskonzerns Arcandor geht auch an dem Essener Energiekonzern RWE nicht spurlos vorüber. RWE sitze auf einer Stromrechnung von rund einer Million Euro, sagte Finanzchef Rolf Pohlig am Mittwochabend vor Journalisten. Wie viel davon noch zu holen sei, sei unklar. Größere Schäden durch Insolvenzen von Kunden habe RWE jedoch nicht. Arcandor sei der größte Einzelfall in den vergangenen Wochen gewesen.

Der Nachbar aus Essen erhalte auch weiter Strom. "Wir sind weiter Lieferant", sagte Vorstandsmitglied Rolf-Martin Schmitz. Der Insolvenzverwalter habe zugesagt, dass die künftigen Rechnungen beglichen würden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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