Wirtschaft

Zu viele Unsicherheiten Postbank wagt keinen Ausblick

Hinsichtlich einer künftigen Bankenabgabe und Einlagensicherung gibt es zu viele offene Fragen. Da gibt der Vorstand lieber keine mittelfristige Prognose mehr ab. Die Quartalszahlen liegen immerhin über den Analystenerwartungen. Am strikten Sparkurs will man aber weiter festhalten.

Erst muss die Frage der Bankenabgabe geklärt werden, dann gibt es auch wieder einen Ausblick.

Erst muss die Frage der Bankenabgabe geklärt werden, dann gibt es auch wieder einen Ausblick.

(Foto: REUTERS)

Die Postbank setzt ein Fragezeichen hinter ihre mittelfristigen Renditeaussichten. Die Prognose für die Eigenkapitalrendite werde ausgesetzt, teilte die Bank mit. "Erst wenn die Fragen zur Einführung einer Bankenabgabe, zur Reform der Einlagensicherung und zur Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen geklärt sind, hält sie eine seriöse Rentabilitätsprognose wieder für möglich", erklärte Vorstandschef Stefan Jütte bei der Vorstellung der Zahlen für das zweite Quartal.

Zuletzt hatte sich die Postbank auf mittlere Sicht eine Nettorendite von 13 Prozent zum Ziel gesetzt. Das galt als ein Schritt zur spätestens 2012 geplanten Mehrheitsübernahme durch die Deutsche Bank, die selbst ehrgeizigere Ziele verfolgt.

Sparen gegen Stress

Am Plan, durch Einsparungen und Dividendenstreichungen bis 2012 auf eine Kernkapitalquote von 9,5 Prozent zu kommen, hält die Postbank dagegen fest. Auch hier muss sie zur Deutschen Bank aufholen, die derzeit knapp 30 Prozent an der Post-Tochter hält. Im zweiten Quartal ist die Postbank dabei nicht entscheidend vorangekommen.

Die Kernkapitalquote stagnierte Ende Juni bei 7,3 Prozent. Den pan-europäischen Stresstest hatte sie mit einer Quote von 6,6 Prozent im extremsten Szenario nur knapp bestanden.

Besser als erwartet

Die Zahlen der Postbank im zweiten Quartal lagen über den Erwartungen von Analysten. Vor Steuern schrieb das Institut anders als vor einem Jahr mit 94 (2009: minus 29) Mio. Euro schwarze Zahlen, Experten hatten ihr nur 78 Mio. zugetraut. Unter dem Strich lag der Gewinn bei 57 (15) Mio. Euro.

Für das Gesamtjahr bremste der Vorstandschef die Erwartung: Ein Ergebnis wie im ersten Halbjahr (netto 153 Mio. Euro) werde sich in der zweiten Jahreshälfte nicht wiederholen lassen, warnte Jütte. Insgesamt werde das Ergebnis positiv ausfallen. In den vor der Finanzkrise aufgebauten Risikopositionen steckten noch Unwägbarkeiten. Zudem erhöhe die Übernahme von 277 Post-Filialen die Verwaltungskosten allein im zweiten Halbjahr um 30 Mio. Euro. Analysten gingen zuletzt von einem Nettogewinn von 261 Mio. Euro für 2010 aus.

Quelle: ntv.de

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