Wirtschaft

Neuer Name, neues Glück Premiere heißt jetzt Sky

Der verlustreiche Bezahlfernsehsender Premiere will mit dem neuen Namen "Sky" und einer kostspieligen Werbeoffensive die dringend nötigen Neukunden locken.

Premiere-Chef Williams präsentiert den neuen Namen.

Premiere-Chef Williams präsentiert den neuen Namen.

(Foto: dpa)

Der verlustreiche Bezahlfernsehsender Premiere will mit dem neuen Namen "Sky" und einer kostspieligen Werbeoffensive die dringend nötigen Neukunden locken. "Zur Einführung des neuen Namens am 4. Juli werden wir viel Lärm machen. Die neue Marke wird mit einer sehr teuren Marketing-Kampagne starten", sagte Vorstandschef Mark Williams. 

Das Grundangebot "Sky Welt" kostet knapp 17 Euro im Monat, drei Euro weniger als bei Premiere. "Sky Welt" beinhaltet 20 Sender wie etwa TNT Serie, Motorvision TV oder Spiegel Geschichte. Film-, Sport- und Fußballliebhaber werden nochmals mit 16 Euro extra zur Kasse gebeten. Damit müssen sich Bundesliga-Fans auf insgesamt 33 Euro pro Monat Abo-Gebühr einstellen.

Vor allem die Übertragungen der Bundesligaspiele sollen Kunden anlocken. "Wir übertragen jedes Wochenende 20 Stunden live aus der ersten und zweiten Bundesliga", erläuterte Sport-Vorstand Carsten Schmidt.

Abo-Zahlen stagnieren

Auf zusätzliche zahlende Zuschauer ist Premiere dringend angewiesen. Der Abo-Stamm stagniert bei 2,4 Millionen. Für schwarze Zahlen sind aber drei bis 3,4 Mio. notwendig, wie Williams erläutert. Allein für die Bundesligarechte der kommenden Saison zahlt der Münchner Sender 225 Mio. Euro - und in den nächsten Jahren wird es noch mehr. Experten schätzen, dass diese Kosten schwer hereinzuholen sind. Aber ohne die teuren Rechte würde Premiere seinen mit Abstand wichtigsten Zuschauermagneten verlieren. Dies hatte sich vor einigen Jahren gezeigt, als der Neuling Arena von der Deutsche Fußball-Liga den Zuschlag bekommen hatte.

Genau diese Arena-Kunden will Premiere nun massiv umwerben, da der Konkurrent die Bundesliga nun nicht mehr überträgt. Williams wollte keine Angaben machen, wie groß der Zulauf von Arena sein könnte. Zuletzt hatte der glücklose Sender weniger als eine halbe Million Bundesliga-Kunden.

Große Hoffnungen knüpft Williams auch an die zunächst sechs neuen Sender, die hochauflösendes Fernsehen (HD-TV) anbieten. Deren Abonnement kostet bis zu zehn Euro Aufschlag. In Deutschland gebe es bereits Millionen von Haushalten mit HD-TV, die aber kein entsprechendes Programm empfangen könnten.

Premiere hatte 2008 einen Verlust von 270 Mio. Euro eingefahren. Dem Medienunternehmer Rupert Murdoch gehören mit seinem Konzern News Corp 30 Prozent an Premiere. Williams hatte zuvor den Murdoch-Sender Sky Italia geleitet.

Quelle: ntv.de, rts

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