Schraubenzieher in die Brust gerammt Provinzial-Chef wird attackiert
05.12.2012, 13:09 UhrDie Allianz will angeblich den öffentlichen Versicherer Provinzial Nordwest kaufen. Auf einer Belegschaftsversammlung sollen die Angestellten über den Deal informiert werden. Auf dem Weg dorthin greift ein Unbekannter den Vorstandschef an. Die Hintergründe sind unklar.
Der Chef des Versicherungskonzerns Provinzial Nordwest, Ulrich Rüther, ist von einem Vermummten angegriffen und verletzt worden. Der Mann habe Rüther einen Schraubenzieher in die Brust gerammt, sagte der Betriebsratsvorsitzende Albert Roer in Münster. Sein Gesundheitszustand blieb zunächst unbekannt. Auch die Staatsanwaltschaft hält sich mit einer Einschätzung bislang zurück. Angeblich soll er das Krankenhaus schon wieder verlassen haben.
Rüther hätte am Vormittag an einer Betriebsversammlung der zweitgrößten öffentlichen Versicherung teilnehmen sollen, wo die Belegschaft über mögliche Verkaufsabsichten der Provinzial-Nordwest-Eigentümer informiert wurde. Der Vorfall habe sich am Morgen ereignet, als Rüther aus der Tiefgarage in sein Büro gehen wollte.
Laut Finanzkreisen könnte der Münchener Branchenprimus Allianz weit mehr als 2,25 Milliarden Euro für die Provinzial Nordwest auf den Tisch legen. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Eigentümer gefordert, an dem Versicherer aus Münster festzuhalten. Laut Verdi wären durch einen Verkauf an die Allianz 6000 Arbeitsplätze gefährdet, allein 4000 davon im Münsterland.
Rüther ist seit Januar 2009 Vorstandschef der Provinzial NordWest Holding. Der am 18. März 1968 in Ibbenbüren geborene Manager war über den Gerling-Konzern und den Versicherer Ergo zur Provinzial gekommen.
Quelle: ntv.de, dpa/rts