Das größte britische Versicherungsunternehmen Prudential verhandelt Branchenkreisen zufolge über einen Kauf der asiatischen Tochter des angeschlagenen US-Konzerns AIG. Das Geschäft würde den Allianz-Konkurrenten zu einem der größten Versicherungsanbieter in Asien machen.

Der größte britische Versicherungskonzern Prudential will auf dem asiatischen Markt in die Spitzengruppe aufsteigen. Branchenkreisen zufolge verhandelt der Allianz-Konkurrent über einen Kauf der asiatischen Tochter des angeschlagenen US-Konzerns AIG. Die Gespräche seien bereits weit fortgeschritten, heißt es. Das Geschäft wäre der größte Auslandskauf eines britischen Unternehmens und würde Prudential zu einem der größten Versicherungsanbieter in Asien machen. Prudential und AIG wollten zu den Angaben keine Stellung nehmen.

Das Geschäft beläuft sich den Kreisen zufolge auf einen Preis von 35,5 Mrd. US-Dollar. Zur Finanzierung erwäge der britische Konzern eine Kapitalerhöhung, hieß es in den Kreisen weiter. Vor einem Jahr habe Prudential bereits einmal einen Vorstoß bei AIG unternommen, das Preisangebot der Briten habe jedoch den Erwartungen des fast komplett verstaatlichten Konzerns nicht entsprochen. AIG prüfe parallel zu dem möglichen Verkauf weiterhin die Möglichkeit, die Tochter zumindest in Teilen an die Börse in Hongkong zu bringen.

AIA gilt als Kronjuwel von AIG in Asien. Das Unternehmen ist 90 Jahre alt und hat rund 20 Mio. Kunden, was fast einem Drittel der Gesamtzahl von Versicherungsnehmern bei AIG entspricht. Der US-Konzern musste in der Finanzkrise mit 180 Mrd. US-Dollar von der Regierung in Washington gestützt werden und versucht sich derzeit wieder flott zu machen. Das Unternehmen hat bereits den Verkauf von Teilen im Wert von knapp zwölf Mrd. US-US-Dollar auf den Weg gebracht. Prudential hat in Asien mehr als elf Mio. Versicherungsnehmer. Die Region steuerte 2008 44 Prozent des Konzerngewinns bei und gilt als Wachstumsmotor der Gruppe.