Wirtschaft

Millionenschaden in Griechenland Puma wittert Betrug

Der fränkische Sportartikelhersteller Puma sieht sich als Opfer eines millionenschweren Betrugs: Zwei Geschäftspartner in Griechenland sollen den Adidas-Rivalen über Jahre hinweg um Millionen geprellt haben. Das Unternehmen kündigt umfangreiche Bilanzkorrekturen an.

Nachträgliche Korrekturen an der Bilanz sind immer peinlich: Zusätzlich wird sich das Unternehmen mit der Frage auseinandersetzen müssen, warum die Unregelmäßigkeiten nicht schon früher auffielen.

Nachträgliche Korrekturen an der Bilanz sind immer peinlich: Zusätzlich wird sich das Unternehmen mit der Frage auseinandersetzen müssen, warum die Unregelmäßigkeiten nicht schon früher auffielen.

(Foto: dpa)

Der Sportartikel-Hersteller Puma vermutet, dass bei einem Gemeinschaftsunternehmen in Griechenland Straftaten begangen worden sind. Die Unregelmäßigkeiten würden den Gewinn im laufenden Geschäftsjahr drücken und führten zu Anpassungen früherer Bilanzen, teilte Puma mit. Es sei eine Sonderuntersuchung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer eingeleitet sowie eine neue Geschäftsführung eingesetzt worden, hieß es aus der Puma-Zentrale im fränkischen Herzogenaurach.

Das Unternehmen will zivil- und strafrechtliche Ansprüche gegen den Minderheitsgesellschafter des Vertriebsunternehmens und deren Manager geltend machen. In Griechenland arbeitete Puma bislang mit den Gebrüder Glou zusammen. Die griechischen Puma-Partner hätten mehrere Jahre lang Gelder des Unternehmens hinterzogen und veruntreut, hieß es.

Vorläufig schwere Vorwürfe

"Nach dem vorläufigen Ergebnis der Sonderprüfung besteht der Verdacht, dass der griechische Joint-Venture-Partner im Zusammenarbeit mit Mitgliedern des griechischen Managements eine Reihe von Straftaten begangen hat", hieß es. Einzelheiten nannte der Branchendritte nach Nike und Adidas zunächst nicht.

Puma rechnet mit einer außerordentlichen Abschreibung von maximal 115 Mio. Euro vor Steuern. Bis zu 15 Mio. Euro davon dürften auf 2010 entfallen, der Rest auf die Vorjahre. Im Abschluss für das laufende Jahr würden die Vergleichszahlen für 2009 nachträglich angepasst.

Wegen der Unregelmäßigkeiten und der sowieso schwierigen Wirtschaftslage in Griechenland baut Puma seine dortigen Aktivitäten um. Dadurch würden sich im vierten Quartal 2010 zusätzlich 15 Mio. Euro an Belastungen ergeben.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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