Produktionsverlagerung geplant Q-Cells greift nach Strohhalm
10.08.2011, 16:27 UhrTiefrote Zahlen zwingen Q-Cells zu harten Maßnahmen. Der Solarzellenhersteller will seine Kapazitäten am Stammsitz Bitterfeld-Wolfen drastisch reduzieren. Die Produktion soll nach Malaysia verlagert werden. Der Vorstand will betriebsbedingte Kündigungen vermeiden.
Der seit Jahren immer wieder ums Überleben ringende Solarzellenhersteller Q-Cells hat nach millionenschweren Abschreibungen im zweiten Quartal erneut tiefrote Zahlen geschrieben. Der Vorstand will nun durch Umstrukturierungen und weitestgehende Produktionsverlagerung nach Malaysia wieder auf einen grünen Zweig kommen.
Wie der Konzern mitteilte, fiel im zweiten Quartal operativ ein Verlust von 307,7 Millionen Euro an. Netto lag das Minus bei rund 355 Millionen Euro. Die Einmaleffekte inklusive der Aufwendungen für langfristige Lieferverträge bezifferte der Vorstand mit 256,5 Millionen Euro.
Der Umsatz erreichte aufgrund eines starken Systemgeschäftes 316 Millionen Euro, nachdem er zum Jahresauftakt lediglich 125,1 Millionen Euro ausmachte. Für das Gesamtjahr 2011 erwartet Q-Cells einen Umsatz in Höhe von rund einer Milliarde Euro und einen operativen Verlust im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. 2012 hofft das Management nach der Umstrukturierung auf ein positives Ebit.
Um die Kosten signifikant zu senken und wettbewerbsfähig zu werden, plant Q-Cells seine Produktion auf das Werk in Malaysia zu konzentrieren. Die Kapazitäten am Unternehmenssitz Bitterfeld-Wolfen (Sachsen-Anhalt) sollen dagegen dauerhaft auf 50 Prozent reduziert werden. Zudem sollen in der Verwaltung 25 bis 30 Prozent der Kosten eingespart werden. Wie viele Stellen von den Maßnahmen betroffen sein werden, ließ Q-Cells offen. Der Vorstand wolle aber auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten.
Quelle: ntv.de, rts