Hoffnung auf 3,5 Milliarden Dollar RBS bringt Tochter aufs Parkett
08.09.2014, 15:52 Uhr
Darf zwar eigenes Geld drucken - doch beim IPO der Tochter schielt die RBS eher auf britische Pfund
(Foto: AP)
Die Royal Bank of Scotland, zweitgrößte Bank Großbritanniens, ist seit der Finanzkrise nahezu komplett in Staatsbesitz. Mit dem Börsengang ihrer US-Tochter Citizens kommt sie nun den politischen Forderungen nach einer Stärkung der Eigenkapitalbasis nach.
Die Royal Bank of Scotland bringt ihre US-Tochter Citizens Financial Group an die Börse. Der größtenteils verstaatlichte Finanzkonzern kündigte an, mit dem Börsengang von 25 Prozent seines Citizens-Anteils bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar einnehmen zu wollen.
Wie aus einer Mitteilung an die Börsenaufsicht hervorgeht, will die RBS zunächst 140 Millionen Aktien ihrer US-Filialbank für 23 bis 25 Dollar das Stück an den Markt bringen. Über eine Mehrzuteilungsoption könnten 21 Millionen weitere Aktien hinzukommen.
Mit dem Börsengang will die RBS, die zu 80 Prozent der britischen Regierung gehört, ihre Kapitaldecke aufpolstern. Britische Regulierungsbehörden und Politiker drängen die Bank, sich wieder vornehmlich auf ihr Geschäft im Heimatmarkt zu konzentrieren. "Der geplante Verkauf wird die Kapitalbasis der RBS signifikant verbessern", sagte Konzernchef Ross McEwan. Die Bank hatte sich verpflichtet, einen Anteil an Citizens bis Ende 2014 zu veräußern.
Citizens mit Sitz in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island ist eine der größten Regionalbanken der USA. Die Bilanzsumme beträgt 122,2 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigt 18.600 Mitarbeiter in 1370 Filialen in Neuengland, dem Mittleren Westen und an der mittleren Atlantikküste. Citizens soll an der Börse New York gehandelt werden, wie es in der Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC weiter hieß. Die US-Bank werde vom Erlös aber nichts bekommen.
Die Entscheidung, Citizens an die Börse zu bringen, beendet die Spekulationen, dass die RBS die Tochtergesellschaft als Ganzes verkaufen könnte. In der Vergangenheit hätten Banken aus Japan, Kanada und den USA mit einem potenziellen Gebot für die Filialbank geliebäugelt, sagten Branchenvertreter. RBS-Manager hätten diese Hoffnungen aber immer wieder zerstoben.
Quelle: ntv.de, dka/cri/DJ