Wirtschaft

Konkurrenz setzt Blackberry zu RIM setzt den Rotstift an

Old school? RIMs Blackberry leidet unter veralteter Technik und immer mehr Konkurrenz.

Old school? RIMs Blackberry leidet unter veralteter Technik und immer mehr Konkurrenz.

(Foto: picture alliance / dpa)

Blackberrys sind out. Immer mehr Kunden greifen zu iPhone und iPad oder zu billigeren Konkurrenzprodukten mit Touchscreen-Technologie. Research in Motion (RIM) zieht deshalb die Reißleine, krempelt das Management um und baut mehr als zehn Prozent der Arbeitsplätze ab.

Die starke Konkurrenz durch Apples iPhone und iPad sowie die Android-Smartphones kostet Tausenden Mitarbeitern beim Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) ihren Job. Weltweit müssten rund 2000 Mitarbeiter gehen - rund elf Prozent der Gesamtbelegschaft, teilte das kanadische Unternehmen mit. Die betroffenen Mitarbeiter würden ab dieser Woche informiert.

Sie sollen Abfindungen erhalten. Diese sind laut RIM aber noch nicht in den Ausblicken für das zweite Quartal und das Gesamtjahr enthalten. Vorbörslich fiel die ohnehin gebeutelte Aktie um mehr als 1 Prozent.

Management wird umgebaut

RIM hatte schon vor einem Monat einen Stellenabbau angekündigt, ohne allerdings Details zu nennen. Nun erklärte der Konzern, dass am Ende noch 17.000 Beschäftigte übrig bleiben sollten. Auch das Management wird umgekrempelt.

Der BlackBerry-Hersteller bekommt etwa einen neuen Vorstand für das Tagesgeschäft. Die Aufgaben von Thorsten Heins wurden auch auf Produkte und Vertrieb ausgeweitet. Der bisherige Chief Operating Officer Don Morrison geht in Rente.

Trend verschlafen

Die Kanadier gehören zwar zu den Pionieren bei den boomenden Smartphones, doch hatten sie sich nur halbherzig dem Trend zu Touchscreens und Multimediafunktionen angeschlossen. Stattdessen setzte Blackberry weiter auf eine Tastatur und vertraute auf seinen speziellen E-Mail-Dienst, der das Unternehmen einst groß gemacht hatte. Zuletzt musste RIM seine Gewinnprognose senken.

Das erste Geschäftsquartal des Jahres endete Ende Mai. Im Schlussquartal des vergangenen Geschäftsjahres, das Ende Februar zu Ende ging, war der Umsatz noch um 36 Prozent auf 4,1 Mrd. Dollar gestiegen. Der Gewinn war unter dem Strich im Vergleich zum Vorjahr um 32 Prozent auf 936 Mio. Dollar geklettert.

Boom der Smartphones

Nach Verkaufszahlen des Marktforschers IDC hatte Apple mit seinem iPhone die Blackberrys von RIM Ende 2010 überholt. Der Marktanteil des iPhone lag bei 16,1 Prozent; die früher besonders bei Geschäftsleuten beliebten Blackberrys kamen nur noch auf 14,5 Prozent. Viele Kunden griffen auch zu Handys mit dem Android-Betriebssystem von Google.

BlackBerrys dienen vor allem Geschäftsleuten als wichtiges Kommunikationsmittel. Die Verschlüsselungstechnik bei RIM-Diensten gilt als besonders sicher. Damit sollen insbesondere vertrauliche Daten von Firmenkunden geschützt werden.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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