Spätes Ostern drückt Werbeumsätze RTL Group verdient weniger
09.05.2011, 16:27 UhrSinkende Werbeerlöse und steigende Kosten für aufwändige Eigenproduktionen drücken den Gewinn der RTL Group. Dass die Werbekassen im Quartal nicht so stark klingeln wie im Jahr zuvor, liegt auch an einem für die Reklamebuchungen wichtigen Osterfest, das in diesem Jahr deutlich später liegt.
Trotz eines Durchhängers auf dem wichtigen Werbemarkt in Deutschland steckt die RTL Group wieder mehr Geld in ihr Fernsehprogramm. Die Erlöse stiegen im Konzern von Januar bis März wegen der späten Osterfeiertage nur um 0,8 Prozent auf 1,255 Mrd. Euro. Kunden verschoben nach Angaben des Konzerns ihre Reklame wegen der Feiertage ins zweite Quartal. Der April sei in Deutschland wieder stärker gelaufen.
Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen verdiente RTL in den ersten drei Monaten 181 Mio. Euro, rund 12 Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Der Konzern macht dafür neben niedrigeren Werbeumsätzen auch höhere Programmkosten verantwortlich. So gab die Senderkette in den ersten drei Monaten mehr Geld für kostspielige Eigenproduktionen aus. Das "RTL-Dschungelcamp" und das TV-Drama "Hindenburg" zählten in Deutschland dazu.
"Zwei Jahre lang standen die Kosten im Vordergrund. Jetzt investieren wir wieder verstärkt ins Programm", sagte CEO Gerhard Zeiler. Der Zuschaueranteil der deutschen RTL-Sender unter den 14- bis 49-Jährigen stieg von 35,3 Prozent auf 36,5 Prozent. Damit habe die deutsche Senderfamilie neun Prozentpunkte vor ProSiebenSat1 gelegen.
An der RTL Group hält Europas größter Medienkonzern Bertelsmann einen Anteil von 91,6 Prozent. In Deutschland gehören zu der Kette die Sender RTL, RTL2, SuperRTL, n-tv und Vox. Konkurrent ProSiebenSat1 hatte im ersten Quartal bei ebenfalls nur leicht angezogenem Konzernumsatz seinen Gewinn gesteigert.
Quelle: ntv.de, dpa