Wirtschaft

"Konsequenzen für Investitionen" RWE poltert gegen Atomsteuer

Der Energiekonzern warnt, dass das Sparpaket der Bundesregierung und hier insbesondere die Einführung einer Brennelemente-Steuer Spuren in der Bilanz hinterlassen wird. Wenn die Steuer käme, müssten die Investitionen gekappt werden.

Das AKW Biblis in Hessen unter dunklen Wolken. Der Bund will einen Teil der Zusatzgewinne der Konzerne bei längeren Laufzeiten abschöpfen.

Das AKW Biblis in Hessen unter dunklen Wolken. Der Bund will einen Teil der Zusatzgewinne der Konzerne bei längeren Laufzeiten abschöpfen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Energiekonzern RWE rechnet im Falle der Einführung einer Brennelemente-Steuer mit einer deutlichen Ergebnisbelastung. "Eine solche Steuer würde uns erhebliche Mittel entziehen und hätte erhebliche negative Konsequenzen für unsere Ergebnis-, Finanz- und Investitionsplanung", sagte Finanzchef Rolf Pohlig der "Börsen-Zeitung".

"Wenn die von der Bundesregierung geplante Brennelemente-Steuer käme, dann müssten wir geplante Investitionen massiv reduzieren oder Vermögenswerte und Beteiligungen veräußern." Andernfalls sei es nicht möglich, eine für die Märkte akzeptable Verschuldungsobergrenze einzuhalten. Bislang plant RWE nach Angaben von Pohlig von 2010 bis 2013 Investitionen in Höhe von 28 Mrd. Euro.

Die Bundesregierung hat im Rahmen des Sparpakets beschlossen, unabhängig von der Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken eine Steuer auf Brennelemente zu erheben, mit der sie künftig jährlich 2,3 Mrd. Euro von den AKW-Betreibern RWE, Eon, EnBW und Vattenfall kassieren will. Daraufhin waren in der zurückliegenden Woche die Aktien von betroffenen Unternehmen wie RWE und E.ON unter Druck geraten. RWE hat sich dafür ausgesprochen, statt einer Steuer einen Fonds zum Ausbau des Ökostroms einzurichten, in den ein Teil der Mehrerlöse durch längere AKW-Laufzeiten fließen soll.

Derzeit keine Zukäufe geplant´

RWE-Finanzchef Pohlig geht davon aus, dass der Verschuldungsfaktor - also das Verhältnis von Nettoschulden zum Betriebsergebnis (Ebitda) - bei RWE auch ohne die neue Atomsteuer 2010 auf 3,0 von zuletzt 2,8 ansteigen wird. Wegen geplanter Investitionen rechne er damit, dass die Nettoschulden von zuletzt 25,2 Milliarden Euro bis Jahresende noch um etwa vier Milliarden Euro steigen würden, sagte er. Zudem betonte der Manager, dass Zukäufe bei RWE nach der Übernahme des niederländischen Versorgers Essent vorerst nicht zu erwarten seien. "Akquisitionen stehen bei uns zurzeit nicht im Fokus."

Quelle: ntv.de, rts

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