Wirtschaft

Neuer Favorit für EADS-Aufsichtsrat Ranque soll Chefaufseher werden

Laut Insidern soll Ex-Thales-Chef Ranque Favorit für den Posten als EADS-Chefkontrolleur sein.

Laut Insidern soll Ex-Thales-Chef Ranque Favorit für den Posten als EADS-Chefkontrolleur sein.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Kreis der Favoriten erweitert sich: Nach Ex-EZB-Chef Jean-Claude Trichet wird nun auch der ehemalige Thales-Chef Denis Ranque als heißer Kandidat für den Posten als Chefkontrolleur der Waffenschmiede EADS gehandelt. Für EADS-Chef Tom Enders wäre die Ernennung Ranques ein wichtiger Schritt, um den Staatseinfluss bei Europas größtem Rüstungskonzern zurückzudrängen.

EADS
Airbus 49,80

Der französische Industriemanager Denis Ranque ist Insidern zufolge Favorit für den Chefposten des Verwaltungsrats von EADS. Der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern habe den früheren Chef des Rüstungskonzerns Thales angefragt, verlautete am Dienstag aus den Kreisen. Der 61-Jährige sei als Industriegröße anerkannt und habe Erfahrungen in den Geschäftsbereichen von EADS, sagte ein mit den Gesprächen Vertrauter.

Mit der Wahl von Ranque würde der Konzern seinen ersten unabhängigen Vorsitzenden für das Spitzengremium erhalten. Entschieden sei die Angelegenheit aber noch nicht, hieß es weiter. Das Auswahlgremium habe eine Kandidatenliste erarbeitet, auf der passionierte Segler allerdings ganz oben stehe.

Sollte die Wahl endgültig auf Ranque fallen, wäre das ein Sieg für EADS-Chef Tom Enders, der den Konzern vom politischen Einfluss befreien will. Geschlagen wäre damit auch die frühere Chefin des Atomkonzerns Areva, Anne Lauvergeon, die ebenfalls als Kandidatin für den Vorsitz gilt. Sie hatte sich die Rückendeckung der französischen Regierung gesichert.

Wie EADS mitteilte, ist Lauvergeon ebenso für das Gremium nominiert wie der frühere EZB-Chef Jean-Claude Trichet, der dem Rat bereits angehört. Deutschland soll durch den früheren BDI-Präsidenten Hans-Peter Keitel und
Daimler -Aufsichtsratschef Manfred Bischoff vertreten werden. Die staatlichen Großaktionäre der Airbus-Mutter hatten sich Ende 2012 nach hartem Ringen auf eine neue Aktionärsstruktur bei EADS verständigt. Danach wird künftig Deutschland ebenso wie Frankreich einen Anteil von zwölf Prozent am stimmberechtigten EADS-Kapital halten.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen