Anmeldung per E-Mail Razzia bei Beluga
23.03.2011, 17:06 UhrNach Durchsuchungen bei Firmengründer Stolberg nehmen sich die Ermittler auch das Firmengebäude der Bremer Reederei Beluga vor. Unterdessen meldet eine weitere Unternehmenstochter Insolvenz an.
Die Staatsanwaltschaft hat das Firmengebäude der in Schieflage geratenen Bremer Reederei Beluga durchsucht. Ob die Beamten Unterlagen beschlagnahmt haben, wollte ein Sprecher der Anklagebehörde nicht sagen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den entmachteten Reederei-Chef Niels Stolberg unter anderem wegen schweren Betrugs.
Der US-Finanzinvestor Oaktree, der zurzeit die Geschäfte führt, hatte den Firmengründer und weitere führende Mitarbeiter angezeigt. Sie sollen Umsätze im dreistelligen Millionenbereich falsch ausgewiesen und so Kapitalgeber getäuscht haben. Fahnder hatten in den vergangenen Wochen bereits Stolbergs Bremer Wohnung und dessen Anwesen auf der Nordseeinsel Spiekeroog durchsucht. Nach Angaben eines Beluga-Sprechers hatten die Ermittler ihr Kommen per E-Mail angekündigt. Daraufhin habe er die Mitarbeiter der Reederei informiert.
Sieben Tochterfirmen der Schwergutreederei, die einst Weltmarktführer war, mussten inzwischen einen Insolvenzantrag stellen. Vergangene Woche hatten zahlreiche Schiffsfonds ihre an Beluga vermieteten Frachter abgezogen.
Das Kerngeschäft, die Beluga Chartering GmbH und deren Dachgesellschaft Beluga Shipping GmbH, mussten daraufhin Zahlungsunfähigkeit anmelden. Am Dienstag folgten dann fünf weitere Unternehmensteile. Am Mittwoch meldete die Beluga Travel Lounge GmbH Insolvenz an. Betroffen davon sind etwa 470 der knapp 600 Mitarbeiter.
Quelle: ntv.de, dpa