Wirtschaft

Riskante "Omega-Geschäfte" Razzia bei HSH Nordbank

Die HSH Nordbank hat die riskanten "Omega"-Geschäfte bereits abgeschrieben, Vergangenheit sind sie aber noch lange nicht. Staatsanwälte statten ehemaligen Vorständen einen Besuch ab.

Eingang zur HSH Nordbank in Hamburg.

Eingang zur HSH Nordbank in Hamburg.

(Foto: dpa)

Die Staatsanwaltschaft Hamburg hat Geschäftsräume der HSH Nordbank wegen des Verdachts der schweren Untreue und Bilanzfälschung durchsucht. Auch fünf Privatwohnungen ehemaliger Vorstandsmitglieder der Landesbank in Hamburg und Schleswig-Holstein erhielten den Angaben der Behörde zufolge Besuch von Finanzermittlern. Die Durchsuchungen stehen im Zusammenhang mit "Omega 55" genannten Kreditersatzgeschäften, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Wir sehen das relativ gelassen", sagte ein Unternehmenssprecher. Die Bank werde weiter mit den Ermittlern zusammenarbeiten.

Die Behörde ermittelt seit Monaten gegen ehemalige und aktuelle Top-Manager der Bank wegen des Verdachts der schweren Untreue sowie teilweise der Bilanzfälschung. Im Einsatz seien sechs Staatsanwälte und 60 Polizisten. Sie sollen Kredit- und Vorstandsunterlagen sowie weitere Dokumente sicherstellen.

Auf die "Omega"-Transaktionen hatte die HSH im vergangenen Jahr hohe Summen abschreiben müssen. Die Abschreibung hatte zur Beinahe-Pleite der Bank beigetragen und den damaligen HSH-Chef Hans Berger den Job gekostet. Die Landesbank wird mit Milliardensummen von den beiden Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein gestützt.

Die HSH Nordbank hatte 2007 und 2008 rund 600 Mio. Euro in die "Omega"-Geschäfte investiert und später weitgehend abgeschrieben. Die riskanten Geschäfte waren von der Londoner Niederlassung eingefädelt, aber von den Vorständen der Hamburger Zentrale abgenickt worden. Fast alle Vorstände aus dieser Zeit haben mittlerweile ihr Amt verloren und sind Ziel staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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