Brüssel schlägt zu Razzia bei Schott
13.07.2009, 21:38 UhrDer Mischkonzern Schott wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Die EU-Behörden verdächtigen das Unternehmen nach Informationen der "Financial Times Deutschland" der Wettbewerbsabsprachen im Geschäft mit Fernsehglas, aus dem Schott vor Jahren ausgestiegen ist.
Mitarbeiter der Behörde hätten Anfang März die Zentrale durchsucht und Dokumente und Computer mitgenommen, heißt es.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Zum einen geht es um Glas für alte Röhrenfernsehertechnologie, zum anderen um "Displayglas" für TV-Geräte mit Flachbildschirm. Schott bestätigte, dass die EU vorstellig geworden sei. "Im März 2009 hat die Europäische Kommission Schott aufgesucht und Informationen über den Fernsehglas- und Displayglasmarkt eingeholt", sagte ein Unternehmenssprecher. "Den Zweck des Besuchs hat die Kommission Schott gegenüber nicht näher spezifiziert."
Das Unternehmen arbeite mit der Behörde voll zusammen. Die EU lehnte einen Kommentar ab. "Wir nennen keine Namen von Unternehmen, bei denen Razzien stattgefunden haben", sagte eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes.
Anfang Juli hatte die Brüsseler Kommission bekannt gegeben, im März eine Reihe von Unternehmen im Spezialglassektor wegen des Verdachts auf illegale Absprachen durchsucht zu haben. Bei Kartellverstößen kann die EU im Extremfall Bußgelder in Höhe von zehn Prozent des Jahresumsatzes verhängen. Schott erzielte im Geschäftsjahr 2007/08 (zu Ende September) gut 2,2 Mrd. Euro Umsatz.
Quelle: ntv.de, FTD