Deutsche meiden Ägypten Reiseveranstalter in Not
12.02.2011, 12:14 UhrDurch die instabile politische Lage verliert Ägypten rund 30 Millionen US-Dollar im Tourismus. Auch den auf das arabische Land spezialisierten deutschen Reiseveranstaltern geht es schlecht. Dutzende sind existenziell gefährdet.

Ägypten-Urlauber wieder in der Heimat. Die Deutschen zieht es derzeit nicht in das Land am Nil.
(Foto: dpa)
Seit Ausbruch der politischen Wirren machen deutsche Urlauber einen großen Bogen um Ägypten. Jetzt droht einigen auf Ägypten-Reisen spezialisierten Reiseveranstaltern die Pleite.
"Tag für Tag verliert Ägypten 30 Millionen US-Dollar im Tourismus, und die deutsche Tourismusindustrie verliert einen wichtigen Markt", sagte der Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, Ernst Burgbacher. Dem FDP-Politiker zufolge sind rund 50 mittelständische Reiseveranstalter existenziell gefährdet. Von den 35.000 deutschen Urlaubern, die zu Beginn der Unruhen in Ägypten dort ihre Ferien verbrachten, sind inzwischen mehr als 30.000 zurückgekehrt.
Die Bundesregierung will gemeinsam mit den Spitzenverbänden der Wirtschaft überlegen, wie sie Ägypten, Tunesien und anderen arabischen Ländern bei wirtschaftlichen Reformen helfen kann. Wirtschaftsstaatssekretär Bernd Pfaffenbach betonte: "Es ist noch offen, wohin der Weg der Wirtschaftspolitik in diesen Ländern geht - in Richtung Liberalismus oder Protektionismus."
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet, um die wirtschaftlichen Interessen Deutschlands in der Krisenregion zu schützen. Derzeit werden nach Angaben des Ministeriums Exportprojekte im Wert von rund 700 Millionen Euro in die Region vom Staat abgesichert. Rüstungsexporte nach Ägypten werden vorerst nicht mehr genehmigt.
Quelle: ntv.de, dpa