Sorgenkind Avtovaz Renault äußerst vorsichtig
02.11.2009, 12:16 UhrDer französische Autobauer Renault will seinen finanziellen Anteil bei der Rettung des von Insolvenz bedrohten russischen Partners Avtovaz in Grenzen halten.
Renault werde seinen Beitrag leisten, könne die von der russischen Regierung gestellten Forderungen nach einer umfangreichen Geldspritze aber nicht erfüllen, sagte Vorstandsmitglied Patrick Pelata beim Reuters Auto Summit, einem Treffen hochrangiger Manager und Branchenexperten in Paris.
"Es ist keine kleine Summe, aber es ist keine halbe Milliarde", sagte Pelata weiter. Renault wolle Avtovaz vor allem bei der Restrukturierung der Zulieferer und Produktionsanlagen helfen. Die Beteiligung an dem russischen Unternehmen solle nicht erhöht werden.
Renault hatte für den Einstieg mit 25 Prozent bei dem Lada-Hersteller vor zwei Jahren rund 650 Mio. Euro bezahlt. Der Konzern kämpft mit einem drastischen Nachfrageeinbruch in Russland und hat bereits Gehälter gekürzt, Kurzarbeit eingeführt und im großen Stil Stellen abgebaut. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat den Automarkt in Russland stark ausgebremst. Allein im ersten Halbjahr verbuchte Avtovaz einen Verlust von umgerechnet 440 Mio. Euro.
Mit Blick auf den europäischen Automarkt äußerte Pelata, er rechne im nächsten Jahr mit einem Rückgang der Neuzulassungen um acht bis zehn Prozent. Die Franzosen hatten vergangene Woche von ersten Hoffnungsschimmern berichtet und mitgeteilt, der Umsatz sei im dritten Quartal nicht mehr so stark zurückgegangen wie noch zu Jahresanfang.
Im vierten Quartal wolle Renault die Produktion um mehr als 50 Prozent steigern im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Damals waren die Autobauer wegen des Nachfrageeinbruchs im Zuge der Krise gezwungen, ihre Produktion massiv herunterzufahren.
Quelle: ntv.de, wne/rts