Ratingagenturen machen Druck Rettungsschirm wohl kleiner
14.07.2010, 08:03 UhrBei der Stabilisierung der Europäischen Gemeinschaftswährung sind die 16 Euro-Länder mit insgesamt 440 Mrd. Euro im Boot. Allerdings könnte dieser Schutzrahmen schneller ausgeschöpft sein, als gedacht. Der Grund: Etwaige Darlehen müssen mit 20 Prozent übersichert werden, fordern die Ratingagenturen.

"Übersichert": Ratingagenturen machen beim Stabilisierungspekt für die Gemeinschaftswährung Druck.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Rettungsschirm für angeschlagene Euro-Länder zur Verteidigung der gemeinsamen Währung ist offenbar doch kleiner als bisher bekannt. Die Mitgliedsländer der Währungsunion stünden im Krisenfall mit bis zu 366 Mrd. Euro füreinander gerade und nicht wie bisher angegeben mit bis zu 440 Mrd. Euro, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf ein Schreiben der Bundesregierung.
Zur Begründung hieß es, die großen Ratingagenturen verlangten von den Euro-Ländern, ihre Darlehen um bis zu 20 Prozent zu "übersichern". Das bedeute, dass die Euro-Partner für die Auszahlung einer Hilfe in Höhe von beispielsweise 100 Mrd. Euro eine Bürgschaft von 120 Mrd. Euro bereitstellen müssten. Der Gesamtrahmen von 440 Mrd. Euro werde also schneller ausgeschöpft, berichtet die Zeitung.
Insgesamt umfasst der Euro-Rettungsschirm ein Kreditvolumen von 750 Mrd. Euro: 60 Mrd. Euro kommen von der EU-Kommission, 250 Mrd. Euro vom Internationalen Währungsfonds (IWF) und 440 Mrd. Euro von den 16 Euro-Ländern.
Quelle: ntv.de, AFP