Gemeinsame Rüstungsfirma Rheinmetall und MAN kooperieren
12.01.2010, 15:51 Uhr
Spürpanzer "Fuchs" von Rheinmetall: Der Konzern will künftig mit MAN zusammenarbeiten. Ein Gemeinschaftsunternehmen soll gegründet werden.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Der Rüstungskonzern Rheinmetall und der Nutzfahrzeugbauer MAN wollen künftig gemeinsam militärische Radfahrzeugen bauen. Dafür gründen sie ein Joint Venture, das als Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV) firmieren soll. Die Führung des Unternehmens übernimmt Rheinmetall mit einem Anteil von 51 Prozent, die restlichen 49 Prozent der Anteile liegen bei MAN Nutzfahrzeuge. Finanzielle Details des Vertrags wurden nicht genannt.
Nach Abschluss der Integration soll das Unternehmen 1300 Beschäftigte haben und einen Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde Euro erwirtschaften. Das Vorhaben steht noch unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die Kartellbehörden.
Mit dem Gemeinschaftsunternehmen entstehe ein weltweit tätiger Komplettanbieter für militärische Radfahrzeuge, der mit einer Stimme bei den Kunden auftreten werde, um so auch seine Marktposition zu verbessern, erklärte der neue MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen. Damit folge man auch dem Trend zur gemeinsamen Beschaffung logistischer und taktischer Militärfahrzeuge, ergänzte Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt.
Kein Personalabbau
Von MAN sollen nach Abschluss der zweiten Integrationsstufe rund 900 Beschäftigte in dem neuen Unternehmen beschäftigt sein, damit werde die derzeitige Mitarbeiterzahl in diesem Geschäftsfeld etwa stabil gehalten, sagte ein MAN-Sprecher. "Es ist kein Personalabbau mit dem Zusammengehen verbunden." Auch generell spielten Kostensynergien bei dem Schritt allenfalls eine untergeordnete Rolle.
In einer ersten Stufe sollen nur Entwicklung und Vertrieb unter dem Dach der neuen Gesellschaft mit zunächst rund 370 Beschäftigten zusammengefasst werden. Bis Ende 2011 ist dann geplant, die Produktionsstandorte von Rheinmetall in Kassel und MAN Nutzfahrzeuge in Wien einzubeziehen. Sitz der neuen Gesellschaft wird München sein. Die Verantwortung für die Entwicklung und den Bau gepanzerter Kettenfahrzeuge und Turmsysteme bleibe dagegen bei der Rheinmetall Landsysteme GmbH, hieß es.
Über eine Partnerschaft der beiden Konzerne im Militärgeschäft war bereits seit einigen Monaten spekuliert worden.
Quelle: ntv.de, wne/dpa