Kooperation mit Exxon Mobil Rosneft schmiedet neue Allianz
17.04.2012, 07:23 Uhr
Exxon-Chef Rex Tillerson (li.) bei der Unterzeichnung des Abkommens Rosneft mit Russlands Premierminister Wladimir Putin.
(Foto: dpa)
Der russische Ölriese Rosneft besiegelt eine weitreichende Zusammenarbeit mit Exxon Mobil, der größten Ölfirma der Welt: Mit dem Giganten-Deal erhält der Kreml Zugang zu Knowhow aus den USA – und Exxon Mobil Zugang zu strategischen Reserven im weltweiten Kampf um die Kontrolle von Fördergebieten.
Der Öl-Riese Exxon Mobil und der staatliche russische Ölförderer Rosneft haben eine milliardenschwere strategische Allianz geschlossen, die dem US-Konzern deutlich größere Reserven und dem russischen Partner Zugang zu Fachwissen und nordamerikanischen Vorkommen ermöglicht. Im Beisein von Regierungschef Wladimir Putin unterzeichneten beide Unternehmen in dessen Residenz in Nowo-Ogarjowo bei Moskau ein Abkommen zur gemeinsamen Ausbeutung von Öl- und Gasfeldern in Russland sowie im US-Bundesstaat Texas und im Golf von Mexiko. Exxon-Chef Rex Tillerson sprach von einem historischen Tag und einer neuen Stufe der Zusammenarbeit.
Nach Angaben der Agentur Ria Nowosti übernehmen Rosneft-Töchter 30 Prozent der Anteile am La-Escalera-Projekt in Texas sowie 30 Prozent an ExxonMobil-Feldern im Golf von Mexiko und 30 Prozent am Gasfeld Harmattan in der kanadischen Provinz Alberta. Zudem beschlossen beide Unternehmen die Gründung von zwei Joint Ventures zur Erschließung von Feldern auf dem Festlandsockel der Karasee und des Schwarzmeers. Die Investitionen in Russland betragen laut Medien bis zu umgerechnet 265 Mrd. Euro. Weiterhin soll mit dem gewonnenen Know-how soll eine Machbarkeitsstudie für die Erschließung von Feldern in West-Sibirien vorangetrieben werden. Dort werden 1,7 Mrd. Tonnen Öl vermutet.
Exxon hatte bereits im August mit Rosneft ein vorläufiges Abkommen geschlossen, das die gemeinsame Suche nach Öl in der arktischen Karasee vorsieht. Dort werden 36 Mrd. Barrel Öl vermutet und damit mehr als die gesamten Reserven von Exxon, die sich Ende 2011 auf 24,9 Mrd. Barrel Öl und Erdgas-Äquivalent beliefen. Für die Suche nach neuen Quellen sollen zunächst 3,2 Mrd. US-US-Dollar investiert werden.
Russland ist der weltgrößte Ölproduzent. Angesichts der zurückgehenden Fördermengen in Sibirien muss das Land aber seine Ressourcen im Meer anzapfen, um sein langfristiges Ziel einer Produktion von mehr als zehn Mio. Barrel pro Tag zu erreichen.
Quelle: ntv.de, rts/DJ/dpa