Wirtschaft

Präsidentenrede in "Limassolgrad" Russen können Zyprer werden

Zypern will Ausländer mit gelockerten Bedingungen für eine Staatsbürgerschaft zu Investitionen in dem Euro-Krisenland bewegen. Präsident Anastasiades sagt vor russischen Geschäftsleuten in Limassol, künftig könnten Anleger ab einer Investition von drei Millionen Euro die zyprische Staatsbürgerschaft erlangen.

Nikos Anastasiades beschwichtigt die russische Business-Gemeinde.

Nikos Anastasiades beschwichtigt die russische Business-Gemeinde.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der zyprische Präsident Nikos Anastasiades hat Ausländern, die d urch die Bedingungen für die EU-Hilfen mindestens drei Millionen Euro verloren haben, die zyprische Staatsbürgerschaft angeboten. Diese Idee äußerte der konservative Politiker vor russischen Geschäftsleuten in der Küstenstadt Limassol.

Seine Regierung arbeite derzeit an einer Reihe von Maßnahmen, um den "Schaden für die russische Business-Gemeinde" zu begrenzen, sagte Anastasiades in der zweitgrößten Stadt Zyperns, in der sich viele Russen niedergelassen haben. Sie trägt deshalb den Spitznamen "Limassolgrad".

Die Maßnahmen sollten bereits heute bei einer Kabinettstagung verabschiedet werden, sagte der Präsident. Eine EU-Staatsbürgerschaft ist für viele Russen unter anderem wegen der für russische Staatsbürger geltenden Visa-Beschränkungen interessant.

Dutzende Milliarden in Zypern gebunkert

Die Ratingagentur Moody's schätzt die Einlagen von Russen bei zyprischen Banken auf insgesamt 31 Milliarden Euro. Wer mehr als 100.000 Euro auf einem zyprischen Konto hat, ist von einem Zwangsabschlag von bis zu 60 Prozent betroffen.

Dies war im Rahmen des Rettungsplans für die von der Pleite bedrohte Mittelmeerinsel beschlossen worden. Die Eurostaaten und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Zypern Ende März Notkredite in Höhe von zehn Milliarden Euro zugesagt.

Experten zufolge wird durch die Maßnahmen die Attraktivität Zyperns für Anleger aus dem Ausland sinken und die Wirtschaft des Landes drastisch schrumpfen.

Quelle: ntv.de, AFP/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen