Opel-Übernahme Russen wollen Technologie
19.09.2009, 16:55 UhrDem russischen Partner des Autozulieferers Magna, der staatlichen Sberbank, geht es nach eigenem Bekunden bei der geplanten Opel-Übernahme vor allem um den Technologietransfer.
Sollte es keinen Technologietransfer geben, würde dies bedeuten, dass die Übernahmevereinbarung "reine Zeitverschwendung" sei, sagte Sberbank-Chef German Gref der Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Er äußerte sich am Rande eines Wirtschaftsforums in Sotschi am Schwarzen Meer.
Ähnlich argumentierte der russische Ministerpräsident Wladimir Putin. In einer im Fernsehen übertragenen Rede bezeichnete Putin das russische Engagement bei Opel als "ermutigendes Beispiel". Russland brauche vor allem "das Wissen und die Erfahrung der Hauptakteure" der Weltwirtschaft. Geld allein, auch wenn Geld "natürlich wichtig" sei, reiche nicht. Putin forderte mehr ausländische Investitionen in Russland.
Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna und Sberbank wollen von General Motors (GM) 55 Prozent an Opel erwerben. Opel-Chef Hans Demant hatte in einem Interview angekündigt, dass Opel bei Abschluss der Vereinbarung künftig sein Modell Astra in Russland bauen werde.
Konkrete Zahlen zum Stellenabbau
Unterdessen hat Magna laut einem Zeitungsbericht genaue Pläne für den Stellenabbau in Deutschland. Allein am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim sollen demnach 1817 Arbeitsplätze wegfallen, berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf ranghohe Verhandlungskreise. 1100 Stellen davon entfielen auf die Verwaltung, der Rest auf die Produktion. Insgesamt sollen in Europa 10.560 Stellen wegfallen, davon 4500 bei Opel in Deutschland.
Unter den deutschen Werken sei Bochum am stärksten betroffen. Dort sei der Abbau von 2045 Jobs geplant. Das Werk Eisenach bleibe von Stellenstreichungen verschont, da Produktionskapazitäten aus dem spanischen Saragossa nach Thüringen verlagert würden.
Quelle: ntv.de, wne/AFP/dpa