Wirtschaft

Ausblick enttäuscht Ryanair am Boden

Ryanair: satte Gewinne, aber nicht mehr lange?

Ryanair: satte Gewinne, aber nicht mehr lange?

(Foto: picture alliance / dpa)

Während die Lufthansa in der Verlustzone fliegt, kann Billigprimus Ryanair satte Gewinne vorweisen. Aber auch bei den Iren gibt es Probleme: Die Aussichten auf das Geschäftsjahr sind eingetrübt und das gefällt den Anlegern nicht. Eine Dividende - erst die zweite seit dem Börsengang 1997 - kann da nicht helfen.

Ryanair
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Eine gute und eine schlechte Nachricht hält Ryanair bereit: Nach einem Rekordgewinn stellt sich Europas größter Billigflieger auf einen massiven Ergebnisrückgang ein. Gründe sind die Euro-Schuldenkrise und hohe Treibstoffkosten, wie das Management mitteilte. Im Geschäftsjahr bis Ende März verdiente der Lufthansa -Konkurrent netto 503 Mio. Euro. Analysten hatten im Schnitt 491 Mio. Euro erwartet.

Im neuen Geschäftsjahr werde der Überschuss voraussichtlich nur noch zwischen 400 Mio. und 440 Mio. Euro liegen, kündigte Ryanair an. Es wäre der erste Gewinnrückgang seit 2009.

Ryanair-Chef Michael O'Leary nannte "Rezession, Sparmaßnahmen, Währungssorgen und niedrigere Flugpreise" als Belastungsfaktoren. Die Gesellschaft könne die Ticketpreise kaum so stark anheben, dass sie die steigenden Ausgaben für Kerosin decken, argumentierte das Management.

In den vergangenen Monaten hatte Ryanair die Ticketpreise noch angehoben, um den hohen Kerosinpreis und eine geringere Auslastung auszugleichen. Gleichwohl soll es eine Dividende geben. Das ist erst die zweite Ausschüttung an die Aktionäre seit dem Börsengang 1997.

Lufthansa
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Die Aktie des Unternehmens startete mit einem deutlichen Kursverlust von rund 5 Prozent in den Handel. Analysten zeigten sich dagegen optimistisch: Marktexperten der Bank of America-Merrill Lynch (BoA-ML) lieben Ryanair - und sind dagegen bei Deutschlands Branchenprimus Lufthansa vorsichtig, so ein Händler. Die Iren verfügten über eine starke Bilanz und einen guten Cash-Flow. Die Lufthansa dürfte sich dagegen schwächer als der Markt entwickeln. Zudem befürchteten die BoA-ML- Analysten, dass die Lufthansa möglicherweise die 2012er Dividende streichen könnte.

Easyjet bleibt optimistisch

Europas zweitgrößter Billigflieger Easyjet hatte sich dagegen kürzlich trotz der hohen Treibstoffpreise optimistisch gezeigt. Beflügelt von einer steigenden Zahl von Geschäftsreisenden und höheren Ticketpreisen erwartet der Rivale des irischen Marktführers für das zweite Halbjahr ein Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent.

Zudem profitiert die britische Airline nach eigenen Angaben von der Betriebsaufgabe der europäischen Konkurrenten Spanair und Malev. Dadurch habe Easyjet neue wichtige Routen für Firmenkunden hinzugewinnen können.

Quelle: ntv.de, rts/dpa/DJ

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