Wirtschaft

Ramsch aus politischen Gründen S&P knöpft sich Ungarn vor

Die Ratingagentur S&P zweifelt an der politischen Richtung Ungarns und stuft deshalb die Kreditwürdigkeit des Landes auf Ramschniveau herunter. Auch die fragliche Unabhängigkeit der Notenbank spielt eine Rolle.

Misstrauensbeweis für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

Misstrauensbeweis für Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

(Foto: REUTERS)

Die Ratingagentur Standard and Poor's bewertet die Kreditwürdigkeit Ungarns schlechter. Die Bonitätswächter stuften die langfristige Kreditwürdigkeit des osteuropäischen Landes von "BBB-" auf "BB+" herunter. Damit verliert das Land bei S&P sein so genanntes "Investment Grade" und gilt damit als spekulative Anlage, auch "Ramschniveau" genannt. Das Kurzfrist-Rating senkten die Kreditexperten von "A-3" auf "B". Den Ausblick setzte S&P auf negativ, damit drohen weitere Herabstufungen.

Als Grund nannte die Ratingagentur eine unsichere politische Entwicklung in dem finanziell angeschlagenem Land. Auch hätten sich die wirtschaftlichen Bedingungen sowohl global wie im Land selbst verschlechtert. Die Agentur äußerte sich besorgt über die Unabhängigkeit der Zentralbank.

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Die Regierung in Budapest liegt seit längerem im Streit mit dem Notenbankchef Andras Simor. In einem auch von der EZB beanstandeten Gesetzentwurf will sie die Kompetenzen des Notenbank-Gouverneurs beschneiden und einen weiteren Stellvertreter installieren.

Der S&P-Rivale Moody's hatte Ungarns Kreditwürdigkeit bereits Ende November auf Ramschniveau gesenkt. Wegen eines rasanten Kursverfalls der Landeswährung Forint hatte Ungarn den Internationalen Währungsfonds um Finanzhilfe gebeten und die Zinsen erhöht.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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